Brüssel. Zu viel Bürokratie? Regulierungswut? Wenig bürgernah? Trotz aller Kritik hat die EU den Europäern Vorteile verschafft. Wir zeigen fünf.

Viele Bürger und nicht zuletzt auch die Rechtspopulisten des Kontinents beäugen die Europäische Union kritisch. Aber sie kann 60 Jahre nach Unterzeichnung der Römischen Verträge auch Begeisterung wecken. Fünf gute Gründe:

LEBEN, WO MAN WILL: Zentraler Punkt der EU ist der Binnenmarkt, und dort gelten die vier sogenannten Grundfreiheiten: freier Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapitalverkehr. Das bedeutet, EU-Bürger dürfen überall in der Union reisen, leben, lernen und arbeiten.

AUSLANDSSTUDIUM: Für ein Semester ins Ausland zu gehen, ist bei vielen Studenten fest eingeplant. Das EU-Programm „Erasmus“ unterstützt sie dabei seit 1987. Nach Angaben der EU-Kommission haben es schon rund neun Millionen Menschen genutzt, nicht nur Hochschulstudenten, sondern auch Azubis, Lehrer und Jungunternehmer.

ROAMING: Die EU will dafür sorgen, dass es beim Blick auf die Handyrechnung nach dem Urlaub in Europa kein böses Erwachen mehr gibt. Ab 15. Juni soll es keine Roaming-Gebühren mehr geben, also keine Aufschläge mehr im EU-Ausland beim Telefonieren, SMS-Schreiben oder Surfen.

VERBRAUCHERSCHUTZ: Ob beim Shoppen im Internet oder bei Überweisungen ins Ausland: Die EU versucht, Verbraucherrechte zu schützen. Gefährliche Produkte, Krankheitsvorsorge, saubere Luft, Entschädigung bei ausgefallenen Flügen - Brüssel kümmert sich um alles Erdenkliche. Oder versucht es zumindest.

FORSCHUNG: Zwischen 2014 und 2020 investiert die EU rund 80 Milliarden Euro in die Forschung und Ideen, die irgendwann Furore machen sollen, seien es neue, wirksame Antibiotika oder die Erdbeobachtung durch Satelliten. „Horizont 2020“ heißt das Programm. (dpa)