Paris. Die Fillon-Affäre überschattet Frankreichs Wahlkampf. Nun wurde auch ein Ermittlungsverfahren gegen seinen Parteikollegen eingeleitet.

In der Scheinbeschäftigungsaffäre um den französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon hat die Justiz nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen seinen früheren Ersatzmann im Parlament eingeleitet.

Fillons konservativer Parteikollege Marc Joulaud wird ebenfalls der Hinterziehung von Staatsgeldern verdächtigt, wie am Freitag aus Pariser Justizkreisen bestätigt wurde. Joulaud war 2002 als Ersatz-Abgeordneter für Fillon in die Nationalversammlung nachgerückt, als dieser Minister wurde.

In der Affäre geht es um die Anstellung von Fillons Frau Penelope als parlamentarische Mitarbeiterin. Sie war jahrelang für ihren Mann unter Vertrag und erhielt dann auch eine Anstellung bei dessen Nachfolger – bis 2007 war Penelope Fillon auf Parlamentskosten bei Joulaud angestellt. Die Justiz prüft, ob es sich um eine Scheinbeschäftigung handelte.

Vorwürfe belasten Fillons Wahlkampf

Für die Zeit ihrer Anstellung bei Joulaud hatte Penelope Fillon im Durchschnitt ein Gehalt von gut 6000 Euro monatlich nach Abzug der Sozialabgaben erhalten. Joulaud ist inzwischen Bürgermeister des Orts Sablé-sur-Sarthe und Europaabgeordneter.

Die Vorwürfe belasten Fillons Wahlkampf seit Wochen schwer. Gegen den Konservativen war bereits Mitte März ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. (dpa)