Bad Reichenhall. Ein Gebirgsjäger soll in der Kaserne in Bad Reichenhall diskriminiert worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 14 Soldaten.

Nach Bekanntwerden entwürdigender Rituale in einer Kaserne im baden-württembergischen Pfullendorf beschäftigen weitere Berichte über Missstände und Mobbing die Bundeswehr. Ein Soldat soll bei den Gebirgsjägern im oberbayerischen Bad Reichenhall von Kameraden und Vorgesetzten sexuell belästigt und diskriminiert worden sein.

Über den Fall unterrichtete das Verteidigungsministerium am Montag den Bundestag in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 14 Soldaten. Zuvor hatten die „Süddeutsche Zeitung“ und der „Bayerische Rundfunk“ darüber berichtet.

Betroffener Soldat wurde versetzt

Der Soldat hatte sich dem Schreiben zufolge bereits im Oktober 2016 an den Wehrbeauftragten gewandt. Die Vorfälle ereigneten sich demnach zwischen November 2015 und September 2016. Das Ministerium bezeichnet die Vorfälle in dem Schreiben als „äußerst bedauerlich und vollkommen inakzeptabel“, sie würden aber im Gegensatz zu Pfullendorf nur eine Teileinheit betreffen, die verantwortlichen Kommandeure hätten umsichtig und konsequent reagiert.

Der direkte militärische Vorgesetzte des betroffenen Soldaten sei aus seiner Funktion herausgelöst worden, der Betroffene selbst sei versetzt worden. Zuletzt war das Ausbildungszentrum in Pfullendorf wegen demütigender Aufnahmerituale und entwürdigender Behandlungen in die Kritik geraten. (dpa)