Dresden. Im Fall des Anschlags auf eine Dresdner Moschee gibt es einen dritten Verdächtigen. Justizminister Gemkow hält sich weitgehend bedeckt.

Im Fall des Sprengstoffanschlags auf eine Moschee in Dresden Ende September ermitteln die Behörden nun gegen insgesamt drei Verdächtige. Das geht aus der Antwort von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Nähere Angaben zu dem Verdächtigen könnten mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden, heißt es darin weiter. Bislang waren lediglich Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte bekannt gewesen.

„Erhebliches öffentliches Interesse“

Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Valentin Lippmann, sagte, die Antwort des Ministers werfe mehr Fragen auf, als sie beantworte. „Den Verweis auf laufende Ermittlungen kann ich nicht akzeptieren, da es ein erhebliches öffentliches Interesse hinsichtlich der Hintergründe der Taten gibt“, ergänzte er.

Zudem verlange er umfassende Aufklärung über mindestens eine weitere Sprengstoffexplosion, die den Beschuldigten laut Gemkows Antwort offenbar vorgeworfen werde.

Tatverdächtiger nach Anschlag auf Moschee festgenommen

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    Familie des Imam blieb unverletzt

    In Dresden waren am 26. September an einer Moschee und am Congress Center der Stadt zwei Sprengsätze detoniert. In der Moschee befanden sich zum Zeitpunkt der Detonation der Imam mit seiner Frau und seinen beiden Söhne. Durch die Druckwelle wurde die Eingangstür nach innen gedrückt, im Haus entstanden Verrußungen.

    Am Congress Center zersplitterte durch die Hitze der Detonation die Seite eines Glasquaders auf der Freiterrasse. Verletzt wurde niemand. Die Anschläge hatten kurz vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober bundesweit für Entsetzen gesorgt. (epd)