New York. Hat Donald Trump mit seinem aggressiven Wahlkampf ein Klima der Gewalt gegen Minderheiten erzeugt? Eine neue Studie legt das nahe.

Die Zahl der Hassverbrechen hat in den USA im Zuge der Präsidentenwahl einer Studie zufolge deutlich zugenommen. In neun Ballungsräumen seien im vergangenen Jahr ein Fünftel mehr aus Hass begangene Straftaten gemeldet worden, teilte Kriminalitätsforscher Brian Levin von der California State University in San Bernardino mit.

Dies sei zum einen auf die hochgekochten Emotionen während des Wahlkampfs zurückzuführen. Zum anderen seien Opfer schneller bereit gewesen, die Taten anzuzeigen. Der Trend setze sich auch in diesem Jahr mit einer Welle von Bombendrohungen sowie Schändungen von Synagogen und jüdischen Friedhöfen fort.

Die meisten Hassverbrechen in New York

Im Wahlkampf hatte Donald Trump häufig Stimmung gegen Minderheiten gemacht, etwa gegen mexikanische Einwanderer.
Im Wahlkampf hatte Donald Trump häufig Stimmung gegen Minderheiten gemacht, etwa gegen mexikanische Einwanderer. © REUTERS | CARLO ALLEGRI

Den in Polizeibehörden erhobenen Daten zufolge wies New York mit 380 Fällen die höchste Rate an Hassverbrechen auf. Washington D.C. hatte mit einem Plus von mehr als 60 Prozent auf 107 den höchsten Zuwachs. In den neun untersuchten Regionen wurden insgesamt 1037 Hassverbrechen gezählt. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher ist.

„Wir könnten am Anfang eines Trend sein, dass antisemitische Vorfälle jedes Jahr zunehmen“, sagte Levin. Auch Straftaten gegen Muslime und Homosexuelle nahmen zu. US-Präsident Donald Trump hat ein vorübergehendes Einreiseverbot für Menschen aus mehreren muslimischen Ländern verhängt und will mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko die Einreise von illegalen Einwanderern stoppen.

Mehr als 70 Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtung

Zuletzt hatte es in USA eine Diskussion über wachsenden Antisemitismus gegeben. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump hat es mehr als 70 Bombendrohungen in 27 Bundesstaaten gegeben. Ende Februar war in Missouri ein jüdischer Friedhof verwüstet worden. Dem Präsidenten selbst war vorgeworfen worden, sich nicht entschieden genug gegen antisemitische Vorfälle und Hassverbrechen zu stellen. (rtr/küp)