Berlin. Die neuesten Enthüllungen von Wikileaks lassen die deutsche Justiz aufhorchen. Sie sucht nach konkreten strafbaren Handlungen der CIA.

Nach neuen Enthüllungen der Plattform Wikileaksprüft die Bundesanwaltschaft Ermittlungen wegen mutmaßlicher Spionagetätigkeiten des US-Geheimdienstes CIA in Deutschland. Ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, die von Wikileaks öffentlich gemachten Dokumente würden genau geprüft.

"Wenn wir Anhaltspunkte für konkrete strafbare Handlungen oder konkrete Täter haben, leiten wir Ermittlungsverfahren ein“, hieß es. Dies sei momentan nicht der Fall: "Wir schauen uns das genau an."

Wikileaks zufolge nutzt die CIA das US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main als Hackerbasis für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Demnach werden CIA-Mitarbeiter von den USA mit Diplomatenpässen ausgestattet und arbeiten in dem Konsulat als vermeintliche Mitarbeiter des US-Außenministeriums.

CIA hackte iPhones, Android-Handys und Samsung-Fernseher

Die Enthüllungen sorgen seit Dienstag auch deshalb für Diskussionen, weil sie offenlegen, wie die CIA alltägliche Elektronikgeräte gehackt hat. Den CIA-Dokumenten ist zu entnehmen, dass iPhones der Modelle 4-6 und so gut wie alle neuesten Handys mit dem Google-System Android gehackt werden konnten. Namentlich erwähnt wird zudem Samsung Tablet Galaxy Tab. Auf der List von Geräten und gehackter Software sind Produkte, die bis zum Jahr 2016 erschienen sind.

Neben Mobilgeräten hatte es die CIA aber wohl auch auf Unterhaltungselektronik im Wohnzimmer abgesehen. Smarte Fernsehgeräte der Marke Samsung wurden demnach gehackt, so dass der Geheimdienst Zugriff auf eingebaute Mikrofone hatte – ohne dass es der Besitzer hätte merken können. Ob die CIA diese Techniken weiter anwendet, geht aus den Wikileak-Enthüllungen nicht hervor. (rtr/ac)