Washington. Die US-Regierung antwortet auf Nordkoreas Raketentest mit einem Ausbau der Raketenabwehr. Ein Abwehrsystem soll in Südkorea entstehen.

Die USA haben nach einem neuen nordkoreanischen Raketentest die Verlegung eines Abwehrsystems nach Südkorea angekündigt. „Die Trump-Regierung unternimmt Schritte, um unsere Fähigkeit zur Abwehr von nordkoreanischen ballistischen Raketen zu verbessern“, sagte Präsidialamtssprecher Sean Spicer am Montag. Dazu gehöre der Einsatz einer Thaad-Batterie.

Nur wenige Wochen nach der Verurteilung eines seiner Tests mit Mittelstreckenraketen durch die UN hatte Nordkorea am Montag erneut mehrere Testraketen in Richtung japanische Küste abgefeuert. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs waren vier ballistische Raketen an der Westküste Nordkoreas gestartet worden und etwa 1000 Kilometer weit geflogen. Das kommunistisch regierte Land arbeitet an der Entwicklung von Mittel- und Langstreckenraketen, die einen Atomsprengkopf bis in die USA tragen können.

UN-Sitzung zu Raketentests gefordert

US-Präsident Donald Trump hatte schon im Wahlkampf einen Ausbau der Raketenabwehr angekündigt. Ende Februar stellte er dies in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters erneut in Aussicht. Medien zufolge will die Regierung in Tokio neben Thaad auch über den Einsatz von Aegis-Ashore-Abwehrsystemen sprechen.

Die USA und Japan wollen Nordkoreas Raketentests zudem in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats diskutieren. Das teilte ein Sprecher der UN-Vertretung der USA in New York am Montag mit. Der Antrag für die Sitzung sei mit Südkorea abgestimmt worden. Ein Termin für das mögliche Treffen wurde zunächst nicht bekannt. Raketenversuche unter Verwendung ballistischer Raketentechnik sind Nordkorea durch UN-Resolutionen untersagt. (rtr/dpa)