Brüssel. Ein EU-Abgeordneter aus Polen hat sich Gedanken über die Gleichstellung von Mann und Frau gemacht. Dafür drohen ihm nun Sanktionen.

Mit abfälligen Bemerkungen über Frauen hat sich ein polnischer Europaabgeordneter eine Untersuchung eingehandelt. „Natürlich müssen Frauen weniger als Männer verdienen“, sagte Janusz Korwin-Mikke am Mittwochabend bei einer Plenardebatte über geschlechterspezifische Einkommensunterschiede in Brüssel. „Weil sie schwächer, kleiner und weniger intelligent sind, müssen sie weniger verdienen.“

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EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani teilte am Donnerstag mit, dass er eine Untersuchung eingeleitet habe. Mehrere Abgeordnete hätten ihn auf den Vorfall hingewiesen. Korwin-Mikke drohen Sanktionen von einer Ermahnung über eine Geldstrafe bis hin zu einem zeitweisen Entzug der Stimmrechte sowie einem vorübergehenden Teilnahmeverbot für Aktivitäten des Parlaments.

Im Parlament den Hitlergruß gezeigt

Korwin-Mikke gehört keiner Fraktion im EU-Parlament an. In Polen ist er Vorsitzender der konservativen und europaskeptischen Partei Korwin.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Pole im EU-Parlament negativ auffällt. Im Juni 2015 hatte Korwin-Mikke für Schlagzeilen gesorgt, als er den Hitlergruß im Parlament zeigte. Er hatte sich zu einer Diskussion über ein europaweites Bahnticket zu Wort gemeldet. Korwin-Mikke zeigte sich als Gegner dieses Tickets.

In Anlehnung an das NS-Vokabular wählte er dazu den Ausspruch: „Ein Volk, ein Reich, ein Ticket“. Am Ende seines Wortbeitrags zeigte Janusz Korwin-Mikke den Hitlergruß, der ihn damals 3060 Euro Strafe und eine Suspendierung von allen Parlamentssitzungen für die Dauer von zwei Wochen kostete. (dpa/W.B.)