Kuala Lumpur. Der Mordfall Kim wird immer skurriler: Eine der mutmaßlichen Attentäterinnen sagte nun aus, sie habe an einen TV-Scherz geglaubt.

Eine der Verdächtigen im Mord am Halbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un glaubte nach eigenen Angaben, sie sei Teil eines Streichs für eine Fernsehsendung. „Sie sagte, sie erhielt 400 Ringgit (85 Euro) für ihre Aktion“, sagte ein Vertreter der indonesischen Botschaft am Samstag nach einem Haftbesuch. „Sie wusste nicht, dass es Gift war.“ Die Frau habe demnach gedacht, bei der Flüssigkeit handele es sich um Babyöl, fügte er hinzu.

Kim Jong Nam, älterer Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, war den bisherigen Ermittlungen zufolge am 13. Februar auf dem Flughafen in Kuala Lumpur mit einem Nervengift ermordet worden. Die Polizei hat zwei Frauen aus Indonesien und Vietnam sowie ein Nordkoreaner festgenommen.

Flughafen wird nach Nervengift durchsucht

An Kim Jong Nam wurden der Polizei zufolge Rückstände des hochgiftigen chemischen Kampfstoffs VX gefunden. Schon geringste Mengen des Stoffes können zur Lähmung wichtiger Körperfunktionen und zu einem qualvollen Tod führen.

Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag hat die malaysische Polizei am Samstag angekündigt, den Flughafen nach Spuren des hochgefährlichen Nervengases durchsuchen zu wollen. Dies werde ab Sonntag geschehen. Unter anderem werden Experten für radioaktive Stoffe eingesetzt. (dpa)