Fort Lauderdale. Auch nach Trumps gescheitertem Einreisestopp bleibt die Lage für Muslime schwierig. Das hat auch Muhammad Ali Jr. zu spüren bekommen.

Stundenlang wurde der Sohn der Boxlegende Muhammad Ali an einem Flughafen in Florida festgehalten und befragt. Das berichtet „USA Today“ unter Berufung auf den Anwalt der Familie.

Demnach war Muhammad Ali Jr. mit seiner Mutter Khalilah Camacho-Ali, der zweiten Frau Muhammad Alis, nach einer Veranstaltung auf Jamaica auf dem Weg zurück in die USA. Wegen ihrer arabisch klingenden Namen seien die beiden bei der Einreise zur Seite genommen worden, erklärte Familienanwalt Chris Mancini.

Camacho-Ali zeigte ein Bild von sich und ihrem verstorbenen Mann, woraufhin sie entlassen wurde. Ihr Sohn hatte nicht so viel Glück: Er wurde nach Angaben von Mancini zwei Stunden lang festgehalten. Immer wieder sei er gefragt worden, woher er seinem Namen bekommen habe und ob er Moslem sei. Der Vorfall ereignete sich bereits am 7. Februar.

Zusammenhang mit Trumps Einreisestopp

Den Angaben zufolge wurden Camacho-Ali und Ali Jr. trotz vieler internationaler Reisen bisher nicht bei der Einreise festgehalten. „Für die Ali Familie ist es kristallklar, dass dies direkt mit Mr. Trumps Anstrengungen verbunden ist, Muslime aus den USA zu verbannen“, zitiert USA Today den Anwalt.

US-Präsident Donald Trump hatte am 27. Januar in einem Dekret erlassen, dass Bürger aus sieben überwiegend muslimischen Ländern nicht mehr in die USA einreisen dürfen. Nachdem Gerichte die Regelung wieder kassierten, forderte Trump die Grenzbehörden zu schärferen Kontrollen auf.

Proteste gegen Trumps Einreiseverbot

Demonstranten mit einer Trump-Maske und eingehüllt in einer amerikanische Fahne protestieren im Battery Park in New York gegen das Dekret von US-Präsident Donald Trump. Es sieht einen Einreisestopp gegen Angehörige von sieben muslimischen Nationen vor. Das Verbot stößt auf massive Empörungen im ganzen Land und weltweit.
Demonstranten mit einer Trump-Maske und eingehüllt in einer amerikanische Fahne protestieren im Battery Park in New York gegen das Dekret von US-Präsident Donald Trump. Es sieht einen Einreisestopp gegen Angehörige von sieben muslimischen Nationen vor. Das Verbot stößt auf massive Empörungen im ganzen Land und weltweit. © dpa | Albin Lohr-Jones
„Hier ist jeder willkommen“, steht auf dem Schild dieser Frau am 28. Januar während einer Demonstration im Hauptterminal vom Portland International Airport in Oregon. Trump hatte am 27. Januar als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage ausgesperrt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit.
„Hier ist jeder willkommen“, steht auf dem Schild dieser Frau am 28. Januar während einer Demonstration im Hauptterminal vom Portland International Airport in Oregon. Trump hatte am 27. Januar als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage ausgesperrt, jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit. © dpa | Mike Zacchino
Auch in der englischen Downing Street in London gehen die Menschen auf die Straße und machen ihren Unmut gegenüber Donald Trumps Erlass sichtbar. Trump sieht in seinem Erlass eine Schutzmaßnahme gegen Terrorismus.
Auch in der englischen Downing Street in London gehen die Menschen auf die Straße und machen ihren Unmut gegenüber Donald Trumps Erlass sichtbar. Trump sieht in seinem Erlass eine Schutzmaßnahme gegen Terrorismus. © dpa | Victoria Jones
„Liebe Queen, keinen roten Teppich für Trump!“ fordert eine Demonstrantin von der britischen Königin.
„Liebe Queen, keinen roten Teppich für Trump!“ fordert eine Demonstrantin von der britischen Königin. © Leon Neal
In London wird mit der ganzen Familie gegen das angeordnete Einreiseverbot demonstriert.
In London wird mit der ganzen Familie gegen das angeordnete Einreiseverbot demonstriert. © REUTERS | DYLAN MARTINEZ
Etliche Demokraten aus dem US-Kongress haben in Washington gemeinsam mit Hunderten Menschen gegen das umstrittene Einreiseverbot von Präsident Donald Trump demonstriert. „Dieses Dekret richtet sich gegen alles, woran wir in Amerika glauben“, sagte Chuck Schumer (3.v.l.), demokratischer Fraktionschef im Senat. Die USA seien in der Vergangenheit ein „Leuchtfeuer“ für Unterdrückte in aller Welt gewesen. Trumps Einreiseverbot dagegen sei unmenschlich. „Wir werden es mit allem, was wir haben, bekämpfen“, versprach Schumer.
Etliche Demokraten aus dem US-Kongress haben in Washington gemeinsam mit Hunderten Menschen gegen das umstrittene Einreiseverbot von Präsident Donald Trump demonstriert. „Dieses Dekret richtet sich gegen alles, woran wir in Amerika glauben“, sagte Chuck Schumer (3.v.l.), demokratischer Fraktionschef im Senat. Die USA seien in der Vergangenheit ein „Leuchtfeuer“ für Unterdrückte in aller Welt gewesen. Trumps Einreiseverbot dagegen sei unmenschlich. „Wir werden es mit allem, was wir haben, bekämpfen“, versprach Schumer. © dpa | Alex Brandon
Auch Nancy Pelosi (l.), demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, übt scharfe Kritik an Trumps Politik. Was der Präsident getan habe, sei verfassungswidrig und unmoralisch.
Auch Nancy Pelosi (l.), demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, übt scharfe Kritik an Trumps Politik. Was der Präsident getan habe, sei verfassungswidrig und unmoralisch. © REUTERS | AARON P. BERNSTEIN
Bernie Sanders meldet sich ebenfalls kritisch zu Wort.
Bernie Sanders meldet sich ebenfalls kritisch zu Wort. © REUTERS | AARON P. BERNSTEIN
Ein Demonstrant trägt während einer Protestaktion am O'Hare Flughafen in Chicago eine Trump-Maske. Worte wie „keine Mauer“, „Sexist“ und „Rassist“ sind darauf geschrieben. Ein aufgekritzelter Bart soll wohl einen Vergleich mit Adolf Hitler nahelegen.
Ein Demonstrant trägt während einer Protestaktion am O'Hare Flughafen in Chicago eine Trump-Maske. Worte wie „keine Mauer“, „Sexist“ und „Rassist“ sind darauf geschrieben. Ein aufgekritzelter Bart soll wohl einen Vergleich mit Adolf Hitler nahelegen. © dpa | Rick Majewski
„Keine Mauer. Kein Bann. Kein Bannon“ – Auch in Japan wird gegen Trumps Dekret demonstriert.
„Keine Mauer. Kein Bann. Kein Bannon“ – Auch in Japan wird gegen Trumps Dekret demonstriert. © dpa | Eugene Hoshiko
In der Nähe der US-Botschaft in Tokio hält eine Demonstrantin dieses Plakat in die Höhe und die Kamera.
In der Nähe der US-Botschaft in Tokio hält eine Demonstrantin dieses Plakat in die Höhe und die Kamera. © REUTERS | TORU HANAI
Demonstranten in Urbana im US-Staat Illinois.
Demonstranten in Urbana im US-Staat Illinois. © dpa | Rick Danzl
"Wir, das Volk, sind stärker als die Angst" steht auf dem Schild eines Demonstranten am 28. Januar am San Francisco International Airport. © dpa | Marcio Jose Sanchez
„ Hände weg von meiner Familie!“ – Die neunjährige Rosalie Gurna hält ein Schild des Protestes in ihren Händen am internationalen Flughafen in Los Angeles.
„ Hände weg von meiner Familie!“ – Die neunjährige Rosalie Gurna hält ein Schild des Protestes in ihren Händen am internationalen Flughafen in Los Angeles. © REUTERS | PATRICK T. FALLON
Zeichen des Protests: Ein junges Mädchen tanzt mit einer amerikanischen Flagge an der Gepäckausgabe auf dem internationalen Flughafen Dallas/Fort im US-Bundesstaat Texas. Hinter ihr sind betende muslimische Frauen zu sehen.
Zeichen des Protests: Ein junges Mädchen tanzt mit einer amerikanischen Flagge an der Gepäckausgabe auf dem internationalen Flughafen Dallas/Fort im US-Bundesstaat Texas. Hinter ihr sind betende muslimische Frauen zu sehen. © REUTERS | LAURA BUCKMAN
Auf vielen Flughäfen in den USA protestierten Tausende Menschen gegen die Entscheidung von Präsident Donald Trump – so auch auf dem Seattle-Tacoma International Airport in Seattle in Washington oder ...
Auf vielen Flughäfen in den USA protestierten Tausende Menschen gegen die Entscheidung von Präsident Donald Trump – so auch auf dem Seattle-Tacoma International Airport in Seattle in Washington oder ... © dpa | Genna Martin
... auf dem internationalen Flughafen von Los Angeles oder ...
... auf dem internationalen Flughafen von Los Angeles oder ... © REUTERS | TED SOQUI
... außerhalb des Terminals vier des John F. Kennedy Flughafens in New York.
... außerhalb des Terminals vier des John F. Kennedy Flughafens in New York. © REUTERS | ANDREW KELLY
Ein Demonstrant stellt sich am 28. Januar Polizisten am John F. Kennedy Flughafen entgegen, nachdem zwei Iraker festgehalten worden sind, die einreisen wollten. Wie die „New York Times“ berichtete, war unter den zwei Irakern ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Regierung im Irak.
Ein Demonstrant stellt sich am 28. Januar Polizisten am John F. Kennedy Flughafen entgegen, nachdem zwei Iraker festgehalten worden sind, die einreisen wollten. Wie die „New York Times“ berichtete, war unter den zwei Irakern ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Regierung im Irak. © dpa | Craig Ruttle
Demonstranten protestieren vor dem „Tom Bradley International Terminal“ am Flughafen von Los Angeles, hinter einer amerikanischen Fahne.
Demonstranten protestieren vor dem „Tom Bradley International Terminal“ am Flughafen von Los Angeles, hinter einer amerikanischen Fahne. © dpa | Chris Carlson
Studenten der Columbia University in New York demonstrieren auf dem Universitätsgelände gegen Trumps Dekret.
Studenten der Columbia University in New York demonstrieren auf dem Universitätsgelände gegen Trumps Dekret. © dpa | Frank Franklin Ii
Liebe statt Hass bei Protesten in New York.
Liebe statt Hass bei Protesten in New York. © REUTERS | STEPHANIE KEITH
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Muhammad Ali war einer der bekanntesten Muslime der USA. Nach seiner Konvertierung zum Islam im Erwachsenenalter legte er seinen Geburtsnamen Cassius Clay ab. Auch seine Frau Camacho-Ali konvertierte. Der an Parkinson erkrankte Ali starb im Juni 2016. (wck)