Berlin-Anschlag

Polnischer Spediteur fordert seinen Lastwagen zurück

Der Lkw, mit dem Anis Amri den Anschlag am Berliner Breitscheidplatz verübte. Trotz starken Schäden will der Eigentümer den Laster zurück.

Der Lkw, mit dem Anis Amri den Anschlag am Berliner Breitscheidplatz verübte. Trotz starken Schäden will der Eigentümer den Laster zurück.

Foto: Michael Kappeler / dpa

Anis Amri tötete im Dezember zwölf Menschen mit einem Lkw. Nun will der Eigentümer seinen Lastwagen wiederhaben. Ihm droht die Pleite.

Warschau/Berlin.  Der polnische Spediteur Ariel Zurawski, dem der Lastwagen des Terroranschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt gehört, will sein Fahrzeug zurück. Dass der Lkw noch immer in Deutschland als Beweismittel beschlagnahmt bleibe und nicht eingesetzt werden könne, beschere ihm Verluste, sagte Zurawski am Samstag dem polnischen TV-Sender TVN24.

Dafür hätten seine Gläubiger kein Verständnis – ihm drohe deshalb die Pleite. Er wolle von Deutschland kein Geld, sondern eine rasche Entscheidung, damit sein Lastwagen wieder für Transporte freigegeben werden könne.

Spediteur will keine Almosen

Der Terrorist Anis Amri hatte bei dem Anschlag am 19. Dezember in Berlin auch den Fahrer des Lastwagens, Zurawskis Cousin, erschossen. Dann steuerte Amri den Lastwagen in den Weihnachtsmarkt und tötete dabei elf weitere Menschen und verletzte 50 zum Teil schwer.

Auf seiner Facebook-Seite bat Zurawski, spontane Geldsammlungen für seine Firma wieder einzustellen. Nach ersten Medienberichten über seine finanziellen Schwierigkeiten hätten ihm viele Menschen Spenden angeboten. Er wolle aber nicht zum Almosenempfänger werden, sondern wie bisher sein Geld selbst verdienen.

Berliner Bischof will Gedenkort am Breitscheidplatz

In Berlin hat sich unterdessen der evangelische Bischof Markus Dröge für einen Gedenkort für die Opfer des Terroranschlages ausgesprochen. Noch immer erinnerten Blumen und Kerzen an der Berliner Gedächtniskirche daran, sagte Dröge am Samstag im RBB-Hörfunk.

Der Breitscheidplatz, ein Touristenmagnet im Herzen West-Berlins, sei zu einer Art modernem Passionsort geworden. Ein Wettbewerb soll über die angemessene Form des Erinnerns entscheiden. (dpa/epd)

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