Islamabad. Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag in Pakistan viele Menschen mit in den Tod gerissen. Extremisten bekannten sich zur Tat.

Bei einem Bombenanschlag auf einer der belebtesten Straßen in der ostpakistanischen Großstadt Lahore sind nach offiziellen Angaben mindestens 13 Menschen getötet worden. Das sagte am Montagabend (Ortszeit) ein Polizeibeamter der Stadt, Asif Shahzad. Medien sprachen von bis zu 16 Toten. Zu der Tat bekannte sich schnell die berüchtigte und brutale Extremistengruppe Jamaat ul-Ahrar.

70 weitere Menschen seien verletzt und in drei Krankenhäuser gebracht worden, sagte Shahnaz. Laut Polizei waren unter den Opfern auch zwei Polizeibeamte.

Sprengsatz während Demo gezündet

Der Justizminister der Provinz Punjab, Rana Sanaullah, sagte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Der Täter zündete seinen Sprengsatz während einer Demonstration von Apothekern und Vertretern von Pharmafirmen vor dem Gebäude der Provinzregierung in der Innenstadt von Lahore. Die Demonstration war bereits mehrere Stunden im Gange und Polizisten hatten versucht, sie aufzulösen.

Möglicherweise war die Präsenz von Sicherheitskräften der Grund für den Anschlag. Die Anschläge pakistanischer Extremisten richten sich oft gegen Polizei und Armee.

Innenministerium warnte vorher vor Anschlag

Auf das Konto von Jamaat ul-Ahrar gehen besonders blutige Anschläge wie der auf eine Klinik im südpakistanischen Quetta im August 2016 mit mehr als 70 Toten. Sprecher Assad Mansour sagte in einer an Medien versandten E-Mail, der Anschlag in Lahore sei der Beginn einer neuen Operation mit dem Codenamen Ghazi gegen Sicherheitskräfte im ganzen Land.

Die Bombe explodierte auf der großen Mall-Straße. An der berühmten, während der Kolonialzeit erbauten Mall liegen alle großen Hotels der Stadt, viele Museen und Regierungsgebäude. Auf Fernsehbildern war sie voller Rauch. Rennende Menschen und mehrere Feuer waren zu sehen.

Die Zeitung „Dawn“ berichtete, erst vor einer Woche sei das Innenministerium der Provinz vor einem bevorstehenden Terroranschlag gewarnt worden. (dpa)