Elke Büdenbender, die erfolgreiche Frau an Steinmeiers Seite
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Lesezeit: 4 Minuten
Von Julia Emmrich
Berlin. „Ohne dich hätte ich es nicht gemacht“, sagte Frank-Walter Steinmeier zu seiner Frau Elke Büdenbinder. Wer ist die neue First Lady?
Es war eine Liebeserklärung, wie sie zu Frank-Walter Steinmeier passt, ein bisschen staatstragend, aber schnörkellos: „Ich könnte es ohne dich nicht machen und ich hätte es ohne dich nicht gemacht.“ Am Abend vor der Wahl zum Bundespräsidenten bedankte sich der 61-Jährige bei seiner künftigen First Lady und versprach, es als Staatsoberhaupt ein bisschen ruhiger angehen zu lassen als in den letzten Jahren als Außenminister.
Ob das klappt? „Ich habe meiner Frau bei jedem beruflichen Abschnitt versprochen, dass es ruhiger wird“, räumte Steinmeier umgehend ein, bekam aber trotzdem Rückendeckung: „Es gibt keine familiäre Opposition“, versicherte Elke Büdenbender.
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Ihr Richteramt lässt sie nun ruhen
Die 55-jährige Juristin mit den kastanienbraunen kurzen Haaren ist eine selbstbewusste, beruflich erfolgreiche Frau. Lange Zeit hat sie offengelassen, ob sie auch als First Lady weiter als Richterin am Berliner Verwaltungsgericht arbeiten wird. Doch nun hat sie sich offenbar entschieden: Büdenbender will sich beurlauben lassen.
Das Richteramt und die protokollarischen Aufgaben an der Seite des Bundespräsidenten sind nur schwer vereinbar, bereits in der Vergangenheit, so heißt es, war die Ehefrau des Außenministers von einigen Verfahren freigestellt worden.
Auch ihre Vorgängerin als First Lady hängte den Job an den Nagel
Die Entscheidung gegen den eigenen Beruf dürfte ihr nicht leicht gefallen sein, doch damit ist sie nicht allein: Am Sonntag verfolgte Büdenbender die Wahl ihres Mannes auf der Zuschauertribüne, neben ihr die amtierende First Lady Daniela Schadt – auch sie hatte ihren geliebten Job als Politikredakteurin an den Nagel gehängt, als ihr Lebensgefährte Joachim Gauck Bundespräsident wurde.
Nach der Wahl am Sonntag überwog jedoch auch hier die Freude: „Ich bin noch ganz gerührt und ich bin auch stolz, und bemühe mich dann auch, der Aufgabe gerecht zu werden“, sagte Büdenbender.
Der Tag der Bundespräsidentenwahl
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„Frank macht seinen Job, ich mache meinen“
Ähnlich wie Schadt zuvor hat auch Büdenbender bisher das Scheinwerferlicht und die roten Teppiche nicht gesucht, im Gegenteil. Büdenbenders Motto bislang: „Frank macht seinen Job, ich mache meinen.“
Die Juristin ist keine, die sich im Ruhm ihres Mannes sonnt, wie die Sache mit dem Nachnamen zeigt: Eigentlich, so hat sie mal erzählt, wollte sie nach ein paar Ehejahren seinen Namen übernehmen. Aber dann sei er Außenminister geworden und das hätte dann ja so ausgesehen, als ob sie sich fremde Lorbeeren anstecken wolle.
Sie aus katholischem, er aus evangelischem Haus
Seit 22 Jahren ist Büdenbender mit Frank-Walter Steinmeier verheiratet, kennengelernt haben sich die beiden beim Studium. Das Paar verbindet viel: Er ist in Ostwestfalen geboren, sie im südwestfälischen Siegerland. Beide stammen aus einfachen Verhältnissen, sie jedoch aus katholischem, er aus evangelischem Elternhaus.
Doch die beiden verbindet noch mehr: Als Elke Büdenbender 2010 schwer erkrankte, spendete Steinmeier seiner Frau eine Niere. Seit damals feiern sie den Tag der Transplantation wie einen Geburtstag.
Auch Tochter Merit interessiert sich für die große Welt
Der Medienwirbel um die Operation und ein paar Auftritte in der Zeit, als Steinmeier SPD-Kanzlerkandidat war – das waren die wenigen öffentlichen Momente in Büdenbenders Leben. Üblicherweise schafft es die Neuberlinerin, die oft in Jeans und per Rad unterwegs ist, ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.
Das gilt erst recht für Tochter Merit. Am Sonntag saß die dunkelblond gelockte junge Frau mit der schwarzen Brille hinter ihrer Mutter auf der Zuschauertribüne. Sie sieht ihrem Vater nicht nur sehr ähnlich, sie interessiert sich auch für die internationale Welt: Merit studiert Arabistik.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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