„Hervorragender Bundespräsident“ – Viel Lob für Steinmeier
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Berlin. Frank-Walter Steinmeier ist neuer Bundespräsident. Über fast alle Parteigrenzen hinweg wird mit Lob auf die Wahl Steinmeiers reagiert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich hoch erfreut über die Wahl des SPD-Politikers Frank-Walter Steinmeier zum neuen Bundespräsidenten gezeigt. „Ich bin überzeugt, er wird ein hervorragender Bundespräsident für unser Land sein“, sagte die CDU-Vorsitzende am Sonntag nach der Bundesversammlung in Berlin. Es sei „ein guter Tag für die Bundesrepublik Deutschland“.
Steinmeier werde Staatsoberhaupt „in schwierigen Zeiten“ sein. „Und ich traue ihm zu, dass er unser Land durch diese schwierigen Zeiten in seiner Funktion sehr gut begleiten wird.“ Der SPD-Mann habe als Außenminister in schwierigsten Situationen immer das Fingerspitzengefühl gehabt, nach Lösungen zu suchen, lobte Merkel.
Seehofer sieht Steinmeier als würdigen Nachfolger Gaucks
Der 61-jährige Sozialdemokrat sei ein Mann, „der auf Menschen zugehen kann“. Er habe aber auch gezeigt, dass er über Parteigrenzen hinweg Kompromisse schmieden könne. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit.
Auch CSU-Chef Horst Seehofer begrüßte die Wahl Steinmeiers. Der CSU sei es darauf angekommen, dass der Nachfolger Joachim Gaucks mit der gleichen Qualität sein Amt ausüben werde, sagte Seehofer am Sonntag in der ARD. „Das wird bei Frank-Walter Steinmeier der Fall sein.“
Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
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Putin hofft auf „produktive Zusammenarbeit“
Seehofer verteidigte erneut die Entscheidung für den ehemaligen Außenminister von der SPD als gemeinsamen Kandidaten der großen Koalition. „Wir hatten keine eigenen Kandidaten, der zugestimmt hat, und einen Grünen wollte ich persönlich nicht.“ Bei der Wahl sei es nun darauf angekommen, das der SPD gegebene Wort auch einzuhalten.
Russlands Staatschef Wladimir Putin hofft mit der Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten auf stabile bilaterale Beziehungen und eine „produktive Zusammenarbeit“. Putin sei zuversichtlich, dass dessen Arbeit zur Entwicklung der russisch-deutschen Beziehungen beitragen werde, teilte der Kreml am Sonntag in Moskau mit.
Zuspruch über Parteigrenzen hinaus
Der Kremlchef gratulierte Steinmeier zur Wahl und lud ihn zu einem Besuch nach Russland ein, „wann immer es ihm passt.“ Putin sei daran interessiert, „den konstruktiven Dialog wie aktuelle Fragen der bilateralen und internationalen Tagessordnung fortzusetzen.“
Großen Zuspruch bekam Steinmeier auch über Parteigrenzen hinweg von mehreren Landespolitikern. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD), würdigte ihn als besonnenen Politiker. „Ich freue mich sehr über diese wirklich gute Wahl der Bundesversammlung“, sagte Weil am Sonntag. Viele Menschen überall im Land seien zu recht begeistert über den neuen Bundespräsidenten. „Sie mögen seine ruhige und besonnene Art, sein freundliches Wesen, seine Klugheit und seine große Menschlichkeit.“
Einladung nach Thüringen
Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann sagte: „Eine respektable Wahl gerade in außenpolitisch turbulenten Zeiten. Steinmeier hat meinen Respekt, weil er in Deutschland, gerade aber auch auf internationaler Ebene ein verlässlicher und erfahrener Verhandlungspartner war.“
Der Tag der Bundespräsidentenwahl
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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wünschte Steinmeier angesichts großer Herausforderungen eine glückliche Hand im Amt. Ramelow gratulierte Steinmeier am Sonntag zur Wahl und sprach eine Einladung nach Thüringen aus.
Steinmeier: Wie Philipp Lahm nach dem Schlusspfiff
Die Schauspielerin Iris Berben, die für die SPD an der Bundesversammlung teilnahm, sagte über Steinmeier: „Er könnte es schaffen, die Menschen einzusammeln, die uns verloren gegangen sind. Er kann zuhören, er kann reden und er kann schweigen.“
Steinmeier selbst sagte nach der Wahl in der ARD: „Mir geht es im Moment ein bisschen wie Philipp Lahm, wenn er eine kluge Analyse direkt nach dem Schlusspfiff geben soll.“ (dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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