Berlin. Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten prangert den Export von Kleinwaffen an. So fördere man den Missbrauch von Kindern als Kämpfer.

Pistolen und Gewehre aus Deutschland landen einer Studie zufolge tausendfach in Kinderhänden. Kleinwaffen werden weltweit in Länder exportiert, in denen Kinder von Armeen und Rebellengruppen als Soldaten missbraucht werden, wie das Deutsche Bündnis Kindersoldaten am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Demnach werden etwa 250.000 Kindersoldaten rund um den Globus zu Kämpfen gezwungen. In viele dieser Konfliktregionen, etwa in den Irak oder auf die Philippinen, würden deutsche Waffen und Munition exportiert. Gerade Kleinwaffen seien die tödlichsten Waffen der Welt, ihre Verbreitung nicht kontrollierbar.

Strengere Exportkontrollen gefordert

Der Studie liegt ein Bericht des UN-Generalsekretariats zugrunde. Auf der sogenannten Liste der Schande der Vereinten Nationen stehen demnach 59 bewaffnete Gruppen und Armeen aus 14 Ländern, die Kinder entweder als Soldaten missbrauchen, töten oder verstümmeln, sexuell missbrauchen oder Schulen und Krankenhäuser attackieren.

Das Bündnis Kindersoldaten nennt sechs weitere Länder, in denen Kinder zu Kämpfen gezwungen und misshandelt würden. „Auch in Flüchtlingslagern wird rekrutiert“, sagte Ralf Willinger von der Hilfsorganisation terre des hommes. Das Bündnis aus zehn verschiedenen Organisationen fordert deshalb, den Export von Kleinwaffen und Munition zu stoppen und ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz zu schaffen. (dpa)