Berlin/Lübeck. Auf Teststrecken gibt es sie bereits, ab 2019 sollen Lkw, die durch Strom aus Oberleitungen versorgt werden, auch auf der A1 fahren.

Die Tests mit Elektro-Lastwagen auf zwei Autobahn-Abschnitten in Schleswig-Holstein und Hessen sollen Anfang 2019 starten. Ab dann werden Laster mit Strom aus einer Oberleitung auf einer sechs Kilometer langen Strecke auf der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck fahren, wie das Bundesumweltministerium am Donnerstag ankündigte.

Die zweite Teststrecke liegt auf der A5 zwischen Darmstadt und dem Frankfurter Flughafen. Das Bundesministerium fördert das Vorhaben als Teil des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 mit rund 35 Millionen Euro.

Elektro-Lkw könnten auf 5000 Kilometern Autobahn fahren

Auf beiden Versuchsstrecken sollen je fünf Prototypen der VW-Tochter Scania zum Einsatz kommen. Die Laster fahren nur elektrisch und sollen so viel Strom aus der Oberleitung ziehen, dass die Batterie für den restlichen Teil der Fahrt ausreichend geladen ist. Der Berliner Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth will die Förderzusage des Bundes am Freitag an Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) in Reinfeld überreichen – auf dem Betriebshof einer Spedition, die sich an dem Vorhaben beteiligt.

Das Wirtschaftsministerium in Kiel als Projektantragsteller kooperiert bei dem Pilotprojekt auch mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel. Nach Einschätzung des Bundesministeriums eignen sich rund 5000 der 13.000 Autobahn-Kilometer in Deutschland für Verkehr mit Elektro-Lkw. (dpa)