Washington. US-Präsident Donald Trump hat mit Angela Merkel telefoniert. Neben der Kanzlerin sprach er auch mit Russlands Kremlchef Wladimir Putin.

Der neue US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben in ihrem ersten Telefonat die „fundamentale Bedeutung“ der Nato für die transatlantischen Beziehungen und die Bewahrung von Frieden und Stabilität hervorgehoben. Sie bekräftigten zudem die Absicht, „die ohnehin schon ausgezeichneten bilateralen Beziehungen in den nächsten Jahren noch zu vertiefen“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung vom Samstagabend.

Themen seien neben der Nato die Lage im Nahen und Mittleren Osten, in Nordafrika sowie die Beziehungen zu Russland und der Konflikt in der Ostukraine gewesen. Ob in dem nach US-Angaben 45-minütigen Telefonat auch über die Frage der Aufhebung der Sanktionen gesprochen wurde, teilte Seibert nicht mit.

Paris und Berlin gegen Ende von Russland-Sanktionen

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Deutschland und Frankreich hatten zuvor klar gemacht, dass sie die EU-Sanktionen gegen Russland erst bei Fortschritten beim Minsk-Friedensabkommen lockern würden. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, ob Trump die US-Sanktionen gegen Russland aufheben könnte. Merkel und Trump hatten bisher nur einmal kurz nach dessen Wahl zum US-Präsidenten miteinander telefoniert.

Im dem Telefonat habe Trump auch seine Teilnahme am G20-Treffen in Hamburg im Juli zugesagt, teilte Seibert weiter mit. Trump habe „seine Freude ausgedrückt, sie bald in Washington zu begrüßen“. Beide seien überzeugt, „dass die NATO sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen muss und dass eine gemeinsame Verteidigung angemessene Investitionen in die militärischen Fähigkeiten und einen fairen Beitrag aller Verbündeten zur kollektiven Sicherheit erfordert“, hieß es weiter.

Trumps wichtige Telefonate

Anschließend sprach Trump ebenfalls von seinem Schreibtisch im Oval Office aus mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Es waren die zwei wichtigsten von insgesamt fünf Gesprächen mit ausländischen Staats-und Regierungschefs, die Trump allein am Samstag anberaumt hatte. So telefonierte er bereits am Morgen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, und nach seinem Kontakt mit Putin stand als nächstes ein Telefonat mit dem scheidenden französischen Präsidenten François Hollande an.

Trump und Putin einig über Kampf gegen Terrorismus

Mit Russlands Präsident Wladimir Putin sprach sich Trump in ihrem ersten Telefongespräch für eine enge Kooperation und Absprache beim Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und andere radikale Gruppen in Syrien aus.

Wie das Präsidialamt in Moskau am Samstag weiter mitteilte, wollen beide Länder die Kräfte im Kampf gegen den internationalen Terrorismus bündeln. Außerdem kündigten sie an, die Wirtschaftskontakte zwischen ihren Staaten wiederzubeleben und die gegenseitigen Beziehungen zu stabilisieren. Die US-Sanktionen gegen Russland wurden in der Erklärung nicht erwähnt.

Treffen mit Putin angekündigt

Die beiden Politiker hätten auch über die Lage in der Ukraine gesprochen. Außerdem seien sie übereingekommen, ein Treffen vorzubereiten, erklärte das Präsidialamt.

Das Telefonat mit Putin fand vor dem Hintergrund des erklärten Wunsches Trumps nach verbesserten Beziehungen zum Kremlchef und Russland statt. Auch viele eigene Parteikollegen halten den neuen US-Präsidenten in diesem Punkt für zu blauäugig – zumal angesichts der jüngsten Einschätzung der US-Geheimdienste, nach der Moskau gezielt versucht hat, die US-Wahl zu beeinflussen.

Abe besucht Trump

In seinem Gespräch mit Shinzo Abe bekräftigte Trump dem Weißen Haus zufolge, dass die USA „eisern“ an ihrer Verpflichtung festhielten, die Sicherheit Japans zu gewährleisten. Beide Seiten hätten den Wunsch, den bilateralen Handel zu verstärken. Wie es weiter hieß, wird Abe am 10. Februar Trump im Weißen Haus besuchen. (bekö/dpa/rtr)