Karlsruhe/Bonn. Zwei Brüder aus dem Raum Bonn stehen unter Terrorverdacht. Sie sollen Kontakt zum IS haben. Die Polizei nahm beide am Dienstag fest.

Die Bundesanwaltschaft meldet die Festnahme zweier Terrorverdächtiger im Raum Bonn. Laut einer Mitteilung wurden am Dienstag die Brüder Rachid B. (25) und der 24-jährige Khalid B. durch Polizeibeamte des Landeskriminalamts NRW festgenommen. Ihnen wird die Mitgliedschaft in den Terrorvereinigungen „Jabhat al-Nusra“ (JaN) und „Islamischer Staat“ (IS) vorgeworfen.

Ihre Wohnungen wurden durchsucht. Beide Verdächtige haben die deutsche und die marokkanische Staatsangehörigkeit.

Waffenausbildung in Syrien

Laut Generalbundesanwalt reiste Rachid B. im Februar 2013 über Ägypten und die Türkei nach Syrien. Dort angekommen habe er sich der „Jabhat al-Nusra“ (JaN) angeschlossen. Neben einem vierwöchigen Kampftraining erhielt er demnach eine Schieß- und Waffenausbildung. Dazu bekam er ein Sturmgewehr nebst Munition ausgehändigt. Später übte er darüber hinaus den Umgang mit einem Granatwerfer.

Im April 2013 dann setzte die Gruppe laut Generalbundesanwalt einen mutmaßlichen Spion fest und hielt ihn über eine Woche gefangen. Anfang Mai 2013 verließ Rachid B. die JaN und wechselte zum sogenannten Islamischen Staat (IS). Sein Sturmgewehr behielt er. Nach einem weiteren Schießtraining beteiligte er sich für die Terrororganisation an Kampfeinsätzen. Zudem übernahm er Wachdienste.

2013 aus Syrien nach Deutschland gekommen

Noch während seiner Zeit bei der JaN hielt Rachid B. telefonisch Kontakt zu seinem Bruder Khalid B., der ebenfalls beabsichtigt habe, sich der JaN anzuschließen. Rachid B. beriet seinen Bruder unter anderem hinsichtlich einer möglichen Reiseroute. Auf seine Vermittlung reiste Khalid B. schließlich Anfang Juli 2013 von Deutschland nach Syrien.

Dort schloss er sich anders als zunächst geplant nicht der JaN, sondern ebenfalls dem IS an. Er erhielt eine militärische Grundausbildung und beteiligte sich wie sein Bruder Rachid jedenfalls bis Ende 2013 an Kampfeinsätzen.

Die Brüder sollen noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird. (W.B.)