Berlin. Nach fünf Jahren scheidet Bundespräsident Gauck am 18. März aus dem Amt. Wie wird das Leben von Daniela Schadt und ihm danach aussehen?

Der Abschied hat begonnen, aber Wehmut ist bei Joachim Gauck noch nicht zu erkennen. Bis zum 18. März, dem letzten Tag im Amt, hat er schließlich einen prallvollen Terminkalender mit drei Auslandsreisen, Vorträgen und anderen Verpflichtungen. Und danach?

Gauck freut sich erstmal „auf Erholung und Entspannung“ – und auf das Leben als normaler Bürger, der nicht ständig unter öffentlicher Beobachtung steht. Im Frühjahr wollen er und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt, so hat es Gauck angekündigt, richtig verschnaufen und gar nichts tun.

Viel Hausarbeit steht an

In den letzten Jahren sei wenig Zeit gewesen für seine Familie, erklärte Schadt vor einigen Monaten im Interview mit unserer Redaktion, das werde sich jetzt ändern: Mit zwölf Enkeln und sechs Urenkeln hat Gauck da gewiss eine Weile zu tun. Und auch ins Ferienhaus an die Ostsee werde er bestimmt öfter fahren und „eifrig im Garten ackern“, sagt Schadt. Es gebe rund um das Haus in Wustrow viel zu sägen und zu schneiden, erzählt Schadt.

Aber lange werde die Pause nicht dauern, versichert Gauck. „Ich möchte ein Bürger sein, der sich auch im fortgeschrittenen Alter engagiert.“ Klar ist schon, dass er wieder im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ mitmischen will. Der Organisation, die sich für die Erinnerung an die NS-Verbrechen und das Unrecht der SED-Diktatur einsetzt, gegen Fremdenfeindlichkeit und Extremismus kämpft, hat er neun Jahre lang als Vorsitzender gedient.

Altbundespräsident hat offizielle Pflichten

In welcher Form er sich darüber hinaus engagieren wird, steht noch nicht fest. Aber in kleiner Runde hat Gauck schon deutlich gemacht, wie sehr er sich darauf freut, wieder ohne die Fesseln des Amtes seine Meinung zu äußern.

Und dann hat ein Altbundespräsident ja noch offizielle Pflichten: Er repräsentiert das Land auch nach dem Auszug aus Schloss Bellevue weiter, ist in der Regel Schirmherr von gemeinnützigen Organisationen. Auch deshalb bezieht ein Staatsoberhaupt im Ruhestand einen Ehrensold von 217.000 Euro im Jahr, bekommt ein Büro mit Referent gestellt und eine Limousine mit Chauffeur.

Gauck und Schadt bleiben in Berlin

Viel ist noch im Fluss, aber eine Entscheidung haben Gauck und seine Lebensgefährtin schon getroffen: Sie werden in Berlin wohnen bleiben. Derzeit sucht das Paar nach einer angemessenen Bleibe, bis dahin wohnen sie noch eine Weile in der Präsidenten-Residenz in Berlin-Dahlem.