Istanbul. Nach dem Anschlag auf eine Silvesterparty in Istanbul wurde gegen zwei Verdächtige Untersuchungshaft verhängt. Ein Täter ist flüchtig.

Zwei Wochen nach dem Terrorangriff auf eine Silvesterparty in einem Club in Istanbul ist gegen zwei Verdächtige Untersuchungshaft verhängt worden. Dabei handele es sich um Uiguren aus China, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am späten Freitagabend.

Anadolu meldete mit Bezug auf den Staatsanwalt, die Verdächtigen seien unter anderem der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und der „Beihilfe zum vorsätzlichen Mord in 39 Fällen“ angeklagt.

Tote bei Angriff auf Club in Istanbul

Viele hundert Menschen feierten in einem Istanbuler Club, als ein oder zwei Männer, die als Weihnachtsmänner verkleidet gewesen sein sollen, das Feuer eröffneten.
Viele hundert Menschen feierten in einem Istanbuler Club, als ein oder zwei Männer, die als Weihnachtsmänner verkleidet gewesen sein sollen, das Feuer eröffneten. © imago/Depo Photos | imago stock&people
Mindestens 39 Menschen wurden getötet, mindestens 69 Menschen wurden verletzt.
Mindestens 39 Menschen wurden getötet, mindestens 69 Menschen wurden verletzt. © imago/Depo Photos | imago stock&people
Etwa 17.000 Polizisten sollten die Silvesterfeiern in Istanbul sichern.
Etwa 17.000 Polizisten sollten die Silvesterfeiern in Istanbul sichern. © imago/Depo Photos | imago stock&people
Istanbuls Gouverneur spricht von einem Terrorangriff.
Istanbuls Gouverneur spricht von einem Terrorangriff. © dpa | Uncredited
Im Club Reina feierten zum Zeitpunkt des Angriffs 600 bis 700 Menschen.
Im Club Reina feierten zum Zeitpunkt des Angriffs 600 bis 700 Menschen. © Getty Images | Burak Kara
Der Club liegt unmittelbar am Bosporus. Einige Clubbesucher retteten sich mit einem Sprung ins Wasser.
Der Club liegt unmittelbar am Bosporus. Einige Clubbesucher retteten sich mit einem Sprung ins Wasser. © REUTERS | STRINGER
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IS reklamiert Angriff für sich

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Angriff auf den Istanbuler Club Reina für sich reklamiert. 39 Menschen starben bei dem Anschlag in der Silvesternacht, darunter mindestens 26 Ausländer. Vom Täter, dem nach dem Angriff die Flucht gelang, fehlt weiterhin jede Spur.

Die türkische Regierung vermutet, dass es sich bei dem Täter ebenfalls um einen Uiguren handelt. Die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang in Nordwestchina ist ein Turkvolk und fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. Die Türkei setzt sich seit langem für die Uiguren ein. (dpa)