Berlin. Was wird von den Steuersenkungsversprechen der Union nach der Wahl übrig bleiben? SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel sagt: gar nichts.

  • Die SPD glaubt nicht an die Steuersenkungspläne von Finanzminister Schäuble
  • Der Minister lasse mit seiner Ankündigung „Luftballons steigen“, sagte uns der stellvertretende SPD-Vorsitzende
  • Schäuble hatte zuvor als Zielmarke für Steuerentlastungen 15 Milliarden Euro jährlich genannt

Die SPD-Spitze hat massive Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Steuersenkungspläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geäußert – und dem CDU-Politiker Schummelei vorgeworfen.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel sagte unserer Redaktion: „Schäuble schummelt sowohl bei seinen wolkigen Versprechungen als auch bei der Beschlusslage seine Partei.“ Der Minister lasse mit seiner Ankündigung „Luftballons steigen“, die an der Realität schon in seiner eigenen Partei zerplatzen würden.

Statt Steuern zu senken Vermögen stärker belasten

„Steuersenkungen verspricht die Union vor jeder Wahl, die Bürger haben längst gelernt, dass davon nach der Wahl nichts übrig bleibt“, kritisierte der SPD-Vize. Ohne strukturelle Gegenfinanzierung würden Schäubles Pläne wieder der Haushaltsdisziplin geopfert.

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    Schäfer-Gümbel forderte den Finanzminister zugleich auf, jetzt kurzfristig den Weg für die Abschaffung der Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge frei zu machen: Der Minister solle seine „Blockade“ aufgeben, dann könne die Steuer sofort abgeschafft werden. „Kapital muss endlich wieder genauso besteuert werden wie Arbeit“, sagte Schäfer-Gümbel.

    15 Milliarden Euro jährlich könnten Steuern sinken

    Schäuble hatte zuvor als Zielmarke für Steuerentlastungen nach der Bundestagswahl ein Volumen von 15 Milliarden Euro jährlich genannt. Zusätzlich wolle die CDU beginnen, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen. (gau)