So wird Mali zum größten Auslandseinsatz der Bundeswehr
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Berlin. Deutschland schickt mehr Soldaten nach Mali. Das Engagement in Westafrika wird damit zum aktuell größten Auslandseinsatz der Truppe.
Die Bundesregierung will die Zahl der Bundeswehr-Soldaten im westafrikanischen Mali deutlich erhöhen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Ausweitung des Einsatzes. Bis zu 1000 deutsche Soldaten sollen künftig im Rahmen der UN-Mission Minusma mit Hubschraubern und Drohnen bei der Friedenssicherung in dem Krisenland mithelfen.
Damit werden in Mali wohl bald so viele Bundeswehr-Soldaten stationiert sein wie in keinem anderen Land. Die Zustimmung des Bundestags zu der Ausweitung gilt als sicher.
350 zusätzliche Soldaten
Das Kabinett beschloss nach Angaben aus Regierungskreisen die Entsendung von Kampf- und Transporthubschraubern sowie bis zu 350 zusätzlichen Soldaten in den Blauhelm-Einsatz im Norden Malis. Die Helikopter sollten frühestens ab März in Gao die abziehenden Hubschrauber der niederländischen Armee ersetzen, hieß es am Mittwoch in Berlin. Die bis zu 350 zusätzlichen Soldaten sind für Wartung und Betrieb der Maschinen nötig.
Insgesamt werden damit künftig bis zu 1000 deutsche Soldaten Teil des etwa 15.000 Soldaten und Polizisten umfassenden internationalen UN-Einsatzes Minusma sein, der die Einhaltung des Friedensabkommens zwischen der Regierung in Bamako und den islamistischen Rebellen überwacht. Das neue Mandat muss noch vom Bundestag gebilligt werden.
Minusma ist mit über 100 getöteten Soldaten der gefährlichste UN-Einsatz. Die Niederländer, die bisher die Helikopter in Gao stellen, wollen ihre Maschinen im Frühjahr 2017 abziehen.
Abseits des Blauhelm-Einsatzes helfen weitere rund 120 Bundeswehr-Soldaten als Teil eines EU-Einsatzes bei der Ausbildung der malischen Sicherheitskräfte. Mali ist ein wichtiges Transitland für Migranten in Afrika.
Einsatz im Irak wird verlängert
Das Bundeskabinett stellte nach Angaben aus Regierungskreisen zudem die Weichen für die Verlängerung des Ausbildungseinsatzes der Bundeswehr im Nordirak, der seit Anfang 2015 läuft. Knapp 150 deutsche Soldaten helfen dort derzeit bei der Ausbildung der kurdischen Peschmerga in ihrem Kampf gegen die Extremistenmiliz IS. Künftig will die Bundeswehr auch verstärkt irakische Soldaten trainieren. Dieses Mandat muss ebenfalls noch vom Bundestag gebilligt werden. (rtr/dpa)
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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