Altbundespräsident Roman Herzog mit 82 Jahren gestorben
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Berlin. Im Alter von 82 Jahren ist der Altbundespräsident Roman Herzog gestorben. Das teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mit.
Der frühere Bundespräsident Roman Herzog ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren. Das bestätigte das Bundespräsidialamt am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Herzog stand von 1994 bis 1999 an der Spitze der Bundesrepublik. Zuvor war der Jurist Präsident des Bundesverfassungsgerichts gewesen.
Der CDU-Politiker hatte unermüdlich vor Reform-Müdigkeit im Land gewarnt. Herzog machte es sich zur Aufgabe, gegen Blockaden in Politik und Gesellschaft anzugehen. Besonders in Erinnerung blieb seine Rede von 1997 mit dem zentralen Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“.
Karriere begann in Baden-Württemberg
Er setzte sich auch kritisch mit den Bürgern auseinander. „Das Volk bewegt sich nicht“, sagte er im Frühjahr 2008 der „Bild“-Zeitung. Es gebe zwar eine gewisse Bereitschaft zu Reformen, „aber es bräuchte politische Führung, echtes Charisma, um sie zu mobilisieren“.
Der am 5. April 1934 in Landshut geborene Sohn eines Archivars hatte zunächst eine juristische Karriere eingeschlagen und sich bereits mit 30 Jahren habilitiert. Ein Jahr später wurde er Professor an der Freien Universität Berlin. 1970 trat er in die CDU ein. 1983 wurde Herzog zum Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts berufen und vertrat dort eine eher liberale Linie. 1987 rückte er an die Spitze des obersten Gerichts auf.
Seine politische Karriere hatte das CDU-Mitglied als Bildungs- und als Innenminister in Baden-Württemberg begonnen. Nach seinem Verzicht auf eine zweite Amtszeit als Bundespräsident saß er in verschiedenen Kommissionen. Dazu gehörte der Konvent für Deutschland, ein Expertengremium, das sich unter anderem mit den Themen Föderalismusreform und Finanzverfassung beschäftigte.
Roman Herzog – Sein Leben in Bildern
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Gauck trauert um Herzog
Bundespräsident Joachim Gauck würdigte seinen gestorbenen Amtsvorgänger als „markante Persönlichkeit“ mit „vorwärtsstrebendem Mut“. Herzog habe „das Selbstverständnis Deutschlands und das Miteinander in unserer Gesellschaft geprägt und gestaltet“, betonte Gauck in einem Kondolenzschreiben an Herzogs Witwe, Alexandra Freifrau von Berlichingen.
Die Todesnachricht erfülle ihn mit tiefer Trauer. „Mit Sachverstand, Klugheit und großer Lebenserfahrung trat er für unser Land und seine freiheitliche Verfassung ein. Als Minister, als Präsident des Bundesverfassungsgerichts und als Bundespräsident waren ihm die Bürger- und Freiheitsrechte niemals nur abstrakte Begriffe.“
Merkel: Unprätentiös und humorvoll
Auch Angela Merkel lobte Herzogs Wirken. „Mit Roman Herzog verlieren wir Deutsche nicht nur einen hochbeliebten Altbundespräsidenten, sondern einen Patrioten, der unserem Land in vielfacher Weise gedient hat“, sagte die Kanzlerin. Das Amt des Präsidenten habe Herzog Roman Herzog „in seinem eigenen unnachahmlichen Stil ausgefüllt. Er pflegte das offene Wort, war unprätentiös, humorvoll und durchaus selbstironisch“.
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Herzogs erste Frau starb im Juni 2000
Herzog habe „Reformbereitschaft angemahnt“ und zugleich „für die Bewahrung des Bewährten“ gestanden. „Sein vorwärtsstrebender Mut verband sich mit einer charmanten Skepsis. Diese Mischung war ebenso unverwechselbar wie sein unabhängiger Geist und seine Liebe zum klaren Wort“, schrieb Gauck. „Mit diesen Eigenschaften trug er viel zur Verständigung zwischen Bürgern und Politik bei und erwarb sich Respekt und große Sympathie bei ungezählten Menschen.“
Auch die CSU-Politikerin Dorothee Bär äußerte sich zu dem Tod des ehemaligen Bundespräsidenten. Sie hoffe, es gehe jetzt ein Ruck durch den Himmel, schrieb sie auf Twitter.
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Herzog lebte zuletzt auf der Götzenburg in Jagsthausen bei Heilbronn, wo seine zweite Frau Alexandra Freifrau von Berlichingen zu Hause ist. Christiane Herzog, die sich nicht nur während der Amtszeit ihres Mannes im sozialen Bereich engagierte, war im Juni 2000 gestorben. (dpa)
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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