Berlin. Fernab von Mexiko will Donald Trump noch eine weitere Mauer bauen – in Irland. Sie soll drei Kilometer lang und fünf Meter hoch sein.

Tony Lowes kann sich noch erinnern, an den Moment vor zwei Jahren, als das Telefon in seinem Büro klingelte und er plötzlich mit Donald Trump verbunden war. „Er rief selbst an und wollte wissen, was unsere Meinung zu den Windkraftwerken ist, die hier vor der Küste entstehen sollten.“

Trump war damals, im Sommer 2014, noch kein Präsidentschaftskandidat, sondern ein Multimilliardär aus den USA, der gerade einen Golfplatz in irischen Ort Donbeeg gekauft hatte. „Das Telefongespräch war sehr freundlich“, sagt Tony Lowes, „es dauerte eine Viertelstunde und wir einigten uns, dass wir beide keine Windfarmen in dieser Region wollen – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.“ Tony Lowes ist Mitgründer der Umweltschutzorganisation „Freunde der irischen Umwelt“ und Trump hat schon länger nicht mehr angerufen.

18. Loch von Trumps Golfplatz wurde vom Meer überflutet

Dabei bestünde genug Redebedarf, denn kurz nach diesem Anruf begann Donald Trump an eben dieser Küste von Doonbeg einige große Felsblöcke in die Erde zu rammen. Durch den steigenden Wasserspiegel spült bei Flut teilweise so viel Wasser an Land, dass das 18. Loch des Golfplatzes schon einmal komplett unter Wasser stand.

Donald Trump – sein Leben in Bildern

Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. © REUTERS | LEAH MILLIS
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron.
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron. © dpa | Matt Rourke
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl  130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben.
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl 130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann.
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann. © REUTERS | MIKE SEGAR
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten.
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten. © dpa | Evan Vucci
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson.
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson. © REUTERS | CHRIS KEANE
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss.
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss. © imago/UIG | imago stock&people
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten.
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten. © GettyImages | Thomas Lohnes
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude.
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude. © imago stock&people | imago stock&people
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen.
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen. © imago/Pacific Press Agency | imago stock&people
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“.
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City).
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City). © imago stock&people | imago stock&people
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization.
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization. © REUTERS | © Steve Marcus / Reuters
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin.
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin. © REUTERS | © Adrees Latif / Reuters
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren.
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken.
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente.
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente. © REUTERS | MIKE STONE
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden.
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden. © imago | Imago/ZUMA Press
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern.
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre.
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre. © GettyImages | Hulton Archive
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany.
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany. © imago | UPI Photo
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche.
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss.
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss. © imago stock&people | imago stock&people
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt.
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt. © REUTERS | JIM YOUNG
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben.
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben. © Getty Images | Ian MacNicol
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt.
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt. © Getty Images | Jeff J Mitchell
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden.
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden. © imago stock&people | UPI Photo
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Der Platz am Doughmore Beach musste renoviert werden und Trump will jetzt zum Schutz eine Mauer errichten: vier bis fünf Meter hoch soll sie sein und 2,8 Kilometer lang. Die Felsblöcke, die am Ufer von Doonbeg versenkt wurden, waren erst der Anfang – allerdings einer, der nicht genehmigt wurde. Das brachte ihm schon den ersten Unmut der irischen Behörden ein. Der Plan für die Mauer war zunächst auf Eis gelegt.

Fall zeigt, dass Trump Klimawandel doch ernst nimmt

Doch in diesem Fall aus Irland steckt viel mehr als eine zufällige Ähnlichkeit zu dem Projekt der Mauer an der mexikanischen US-Grenze, mit der Donald Trump in den USA seinen Wahlkampf bestritt – und die er jetzt ebenfalls bauen will, nicht drei, sondern 3000 Kilometer lang.

Zum einen zeigt der Fall in Irland, wie ernst er den Klimawandel doch nimmt. Experten, wie der irische Meeresbiologe Robert Devoy, sagen für diesen Teil der irischen Küste einen Anstieg des Meerwassers von bis zu einem Meter voraus in den nächsten Jahren und begründen das mit dem Klimawandel. Der Bau einer Mauer wäre damit ein Eingeständnis dieses Phänomens, das er noch kürzlich „eine Erfindung der Chinesen“ genannt habe.

Trump-Sieg wurde im Ort bejubelt

Eine weitere Besonderheit: Die Bürger des Ortes sind zu über 90 Prozent auf Seiten Trumps. In der örtlichen Kneipe „Tubridy‘s“ wurde der Sieg von Trump sogar gefeiert. „Meine Familie lebt seit 1777 in diesem Ort“, sagt Tommy Tubridy, „und so bedroht wie jetzt durch das Wasser war unser Ort noch nie.“ Er malt manchmal heute noch auf den Schaum der Biergläser statt eines Kleeblatts das Wort: Trump.

„Das Meerwasser würde eine Insel aus unserem Ort machen, Trumps Mauer ist die einzige Lösung.“ Er meint damit auch den Effekt auf die lokale Wirtschaft, schließlich entstanden auf dem Golfplatz und im Hotel gesamt 250 Arbeitsplätze. „Wenn sich Trump hier zurückzieht, wäre das eine Katastrophe.“

Donald Trumps schlimmste Sprüche

Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“
Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte.
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte. © dpa | Cristobal Herrera
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Mauer schützt nicht den ganzen Ort

Doch Umweltverbände sehen das anders und riefen im Sommer dieses Jahres zu einer Petition auf: Unter dem Hashtag #NatureTrumpsWalls sammelten die „Freunde der irischen Umwelt“ zusammen mit der US-amerikanischen Organisation „Save the waves“ Unterschriften gegen die Mauer. „Die Mauer macht die sich ständig verändernden Dünen kaputt“, sagt Tony Lowes, „die hier für einen natürlichen Damm sorgen.“

Außerdem werden durch die Mauer nur die Anrainer des Golfplatzes geschützt. Links und rechts der fast drei Kilometer langen Mauer könnten Häuser von Anwohnern dann versinken. „Und dann ist da noch die zwei Millimeter große Schneckenart „vertigo angustio“, die äußerst selten vorkomme – aber eben genau am Strand von Doonbeg. Lowes: „Die Mauer würde deren Lebensraum zerstören.“

Auch Aufregung um Trumps Golfplätze in Schottland

Die Frage bleibt zudem, ob er als Präsident der Vereinigten Staaten die Gemeinde von Doonbeg mehr einschüchtern könnte, als als Privatmann. Das Vermischen von privaten Interessen im Zusammenhang mit seinen Golfplätzen und lokaler Politik hat zudem bereits im benachbarten Großbritannien für Aufregung gesorgt.

In Schottland hat der zukünftige US-Präsident Trump zwei Golfplätze, einen an der Ost- und einen an der Westküste. Beide haben laut „New York Times“ finanzielle Probleme. Der Ausbau des Golfclubs an der Ostküste hat Umweltaktivisten auf den Plan gerufen – und bei dem an der Westküste gab es Ärger, weil Trump versuchte, elf Windkraftwerke an der Küste zu verhindern. Sie seien „zu hässlich“, hatte Trump argumentiert und angekündigt den Golfkurs zu schließen, wenn die Windfarm komme. Vor rund einem Jahr wurde sein letzter Versuch, die Windräder zu blockieren, von einem Gericht abgewiesen. Noch hat er die Golfplätze nicht verkauft.

T-Shirts und Unterschriften gegen Trumps Mauer

Der Kneipenwirt Tommy Tubidry spielt selbst gern Golf. Die Clubmitgliedschaft sei zwar teurer geworden, seit dem Kauf durch die „Trump International Golf Links“. „Aber ich bin noch Mitglied.“ Er hofft, dass die Gemeinde sich bald entscheidet. „Auch dieser seltenen Schnecke wird die Mauer doch helfen“, ist er überzeugt. „Die Mauer wird uns alle beschützen.“

Das Telefon des Umweltaktivisten Tony Lowes klingelt jetzt wieder häufiger. Medien aus der ganzen Welt berichten über diese drei Kilometer Schutzwall gegen die irischen Wellen. „Unser Kampf wird sich noch hinziehen“, sagt er. Sie wollen jetzt T-Shirts drucken und hoffen auf noch mehr als die aktuellen 105.000 Unterschriften. Eigentlich sollte Trump seinen Antrag bis Ende dieses Jahres umarbeiten und ergänzen. „Wir gehen davon aus, dass er im kommenden Jahr einfach einen neuen Antrag stellen wird – dann ist er als Präsident vereidigt.“