Berlin. Christian Lindner sei überheblich, sagt CDU-Generalsekretär Tauber. Und er rede wie der AfD-Chef. Die Reaktion der FDP folgte prompt.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat FDP-Chef Christian Lindner ein überhebliches Verhalten vorgeworfen, das ein erneutes Scheitern der Liberalen wie bei der Wahl 2013 provoziere. „Der Grund, warum die FDP damals aus dem Bundestag geflogen ist, war nicht die CDU, sondern sie selbst“, sagte Tauber der „Bild am Sonntag“.

„Und mit seinem selbstherrlichen Auftreten tut Herr Lindner gerade alles dafür, dass sie es wieder nicht schafft. Dann wäre die FDP erledigt.“

„Er redet wie Gauland“

Der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner beim Traditionellen Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart.
Der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner beim Traditionellen Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart. © dpa | Franziska Kraufmann

Lindners Auftreten erinnere ihn an den stellvertretenden AfD-Parteichef Alexander Gauland, betonte Tauber. „Er redet teilweise wie Herr Gauland von der AfD. Der einzige Unterschied besteht darin, dass er statt eines abgewetzten Tweed-Sakkos einen überteuerten Maßanzug trägt.“

Beim traditionellen Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart hatte Lindner seine Kritik an der Flüchtlings- und Sicherheitspolitik der Union bekräftigt.

Tauber betonte bei aller Kritik an Lindner, dass er ein Scheitern der FDP bei der kommenden Bundestagswahl im Herbst bedauern würde. Neben SPD und Grünen kämen auch die Liberalen als Koalitionspartner in Frage. „Die FDP ist immer ein Partner für die Union“, betonte Tauber.

„Der CDU-Generalsekretär ist und bleibt eine Taubernuss.“

FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki kritisierte Tauber für dessen Attacken gegen den FDP-Chef scharf. „Mit seinen unverschämten Äußerungen hat sich Herr Tauber als ernstzunehmender Gesprächspartner endgültig disqualifiziert“, sagte Kubicki am frühen Sonntagmorgen. „Der CDU-Generalsekretär ist und bleibt eine Taubernuss.“

Für den Kieler FDP-Fraktionschef Kubicki zeigen Taubers Äußerungen „einerseits die Nervosität der CDU vor den kommenden Wahlen, andererseits, wie tief diese Partei inzwischen gesunken ist“. Wer einfordere, dass der Rechtsstaat die geltenden Gesetze auch durchsetze, werde in die rechte Ecke gestellt. „Die CDU offenbart damit ein gebrochenes Verhältnis zum Recht.“ (dpa)