Berlin. Nach das Hinweisportal des BKA nach dem Terroranschlag in Berlin angegriffen worden war, will die Behörde nun Strafanzeige erstatten.

Das Bundeskriminalamt (BKA) will nach einem Cyberangriff auf Server der Sicherheitsbehörde Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizeibehörde unserer Redaktion.

Eine zuständige Staatsanwaltschaft konnte das BKA noch nicht nennen. Am Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember hatten Unbekannte gezielt mit einem sogenannten DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) das Hinweisportal des BKA für mehr als zwei Stunden außer Gefecht gesetzt. Zu möglichen Tätern oder Drahtziehern des Angriffs machte die Sicherheitsbehörde bisher keine Angaben. Auf der BKA-Internetseite (www.bka-hinweisportal.de) können Zeugen Videos oder Fotos von dem Anschlag am Breitscheidplatz hochladen.

Drahtzieher der Attacke lassen sich schwer finden

Häufig werden DDoS-Angriffe mittels einer speziell programmierten Schadsoftware ausgeführt. Oft agieren diese Programme dann eigenständig. Für Sicherheitsbehörden ist es sehr kompliziert, mögliche Drahtzieher oder Programmierer zu verfolgen. Bis zum Jahresende (Stand: 30.12.2016) gingen auf das Hinweisportal zum Berlin-Attentat laut BKA rund 600 Hinweise von Zeugen ein: insgesamt etwa 1000 Bild- und 200 Videodateien. Die Auswertung der Zeugen-Dokumente dauere noch an, so dass sich zum Gesamtergebnis noch keine Aussage treffen lasse, so eine BKA-Sprecherin.

Am 19. Dezember 2016 war der mutmaßliche Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen in Besucher des Weihnachtsmarkts an der Gedächtniskirche gerast. Elf Menschen starben, ein weiterer Toter wurde im Lkw-Führerhaus entdeckt. Ein automatisches Bremssystem hatte das Fahrzeug nach 70 bis 80 Metern gestoppt und eine größere Tragödie verhindert. (FMG)