Damaskus. Das Bürgerkriegsland Syrien kommt womöglich vorübergehend ein wenig zur Ruhe. In der Nacht zu Freitag soll eine Feuerpause starten.

Im syrischen Bürgerkrieg haben sich die Regierung in Damaskus und die Rebellen auf eine landesweite Waffenruhe geeinigt. Das Generalkommando und die Armee hätten nach den militärischen Siegen der vergangenen Wochen die flächendeckende Feuerpause verkündet, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag.

Die Waffenruhe soll demnach in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um Mitternacht beginnen. Russland und die Türkei hatten die Waffenruhe mit verhandelt.

Als Terroristen eingestufte Gruppen sind ausgenommen

Die beiden Länder fungierten als Garantiemächte, teilte das türkische Außenministerium mit. Gruppen, die vom UN-Sicherheitsrat als Terrororganisationen eingestuft würden, seien von der Waffenruhe ausgenommen.

Das Außenministerium in Ankara teilte weiter mit, nach der Vereinbarung verpflichteten sich die Konfliktparteien, bewaffnete Angriffe zu stoppen. Das beinhalte auch Luftangriffe. Sie verpflichten sich außerdem dazu, die Gebiete unter ihrer Kontrolle nicht auszudehnen.

Friedensgespräche geplant

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte in Moskau, dass die syrische Regierung und die Rebellen ihre Bereitschaft erklärt hätten, Friedensgespräche zu beginnen. Außenminister Sergej Lawrow sagte, die USA könnten sich den Friedensbemühungen nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump anschließen. Auch Ägypten, Saudi-Arabien, Katar, Irak und Jordanien seien eingeladen, sich dem Prozess anzuschließen.

Die Türkei unterstützt die Opposition in Syrien, Russland die Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Am Donnerstag hatte es zunächst erneut Kämpfe in der Nähe von Damaskus gegeben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete zudem von Luftangriffen.

USA: IS-Kommandeur bei Luftangriff in Syrien getötet

Ein Sprecher des US-Militärs teilte unterdessen mit, dass die US-geführte Koalition einen Kommandeur der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien getötet habe. Abu Jandal al-Kuwaiti sei am Montag bei einem Luftangriff im Norden Syriens ums Leben gekommen.

Al-Kuwaiti sei an der Rückeroberung von Palmyra beteiligt gewesen, anschließend sei er in die Nähe der IS-Hochburg Al-Rakka geschickt worden, hieß es. Die USA machen den Kommandeur für Angriffe auf die Einheiten der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) verantwortlich. Die SDF hatte im November mit Luftunterstützung der US-Koalition eine Offensive auf Al-Rakka gestartet. Angeführt werden die Einheiten von der Kurdenmiliz YPG. (dpa)

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