Wiesbaden. Die Übergriffe auf Asylunterkünfte sind im Jahr 2016 leicht zurückgegangen. Mit 921 gezählten Delikten sind sie aber weiterhin hoch.

Bei der Zahl der Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte zeichnet sich 2016 ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ab. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte, wurden bislang 921 Delikte aktenkundig (Stichtag 27. Dezember). Im gesamten Vorjahr waren 1031 solcher Straftaten gezählt worden. Zu möglichen Gründen für die leicht gesunkenen Zahlen äußerte sich das BKA nicht.

Die Ermittler vermuteten 2016 bei 857 Fällen einen rechtsextremen Hintergrund, bei weiteren 64 Delikten konnte eine politische Motivation noch nicht sicher ausgeschlossen werden.

66 Brandstiftungen im Jahr 2016

Bei den Angriffen handelte es sich überwiegend um Sachbeschädigungen (371) und Propagandadelikte (211). In mehr als 150 Fällen wurden in diesem Jahr bislang Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte verübt, darunter 66 Brandstiftungen und vier Sprengstoffexplosionen.

2015 hatten die Ermittler 177 der Attacken gegen Asylbewerberheime als Gewalttat gewertet, darunter 94 Brandstiftungen und acht Sprengstoffexplosionen. 2014 waren für das Gesamtjahr noch 199 Straftaten gegen Asylunterkünfte gemeldet worden, darunter 28 Gewaltdelikte. (dpa)