Buenos Aires. Die frühere argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner muss vor Gericht. Es geht um die Vergabe öffentlicher Bauten.

Argentiniens Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ist wegen Korruption bei der Vergabe öffentlicher Bauten angeklagt worden. Der Bundesrichter Julián Ercolini ordnete am Dienstag einen Prozess gegen die ehemalige Staatschefin (2007-2015) und ihren langjährigen Planungsminister Julio de Vido an.

Er beschloss außerdem, das Vermögen Kirchners über zehn Milliarden Peso (610 Millionen Euro) einzufrieren, wie das Justizportal CIJ berichtete. Gegen die Anklage kann Berufung eingelegt werden.

Mitangeklagt ist ein Bauunternehmer, der bereits wegen Geldwäsche in Untersuchungshaft sitzt. Ein von ihm gegründetes Unternehmen soll während Kirchners Amtszeit laut einem Gutachten überteuerte Staatsaufträge für Straßenbauten bekommen haben.

Weiteres Verfahren wegen Untreue im Amt

Auch der ehemalige Staatssekretär für öffentliche Bauten, José López, wurde angeklagt. López wurde im Juni von der Polizei festgenommen: Er soll versucht haben, etwa neun Millionen Dollar unklaren Ursprungs in einem Kloster zu verstecken.

Gegen Kirchner (63) war bereits ein Verfahren wegen Untreue im Amt eingeleitet worden. Sie muss sich für große Staatsverluste auf dem Devisen-Zukunftsmarkt verantworten. Der Prozess hat noch nicht begonnen. (dpa)