Istanbul. Er sagte, er wolle Präsident Erdogan keinen Tee servieren. Nun wurde der Kantinen-Chef der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“ verhaftet.

Türkische Behörden haben den Kantinen-Chef der oppositionellen Zeitung „Cumhuriyet“ nach Angaben von dessen Anwalt unter dem Vorwurf der Beleidigung von Präsident Recep Tayyip Erdogan inhaftiert. Senol Buran sei nach einer polizeilichen Durchsuchung seiner Wohnung am Samstag in Gewahrsam genommen worden, sagte Anwalt Özgur Urfa am Montag.

Gerichtsunterlagen zufolge bestreitet Buran den Vorwurf der Beleidigung. Allerdings räumt er demnach ein, gesagt zu haben, er werde Erdogan keinen Tee servieren, sollte dieser jemals in der Istanbuler Kantine auftauchen. Ein Richter begründete die Untersuchungshaft mit der Tatsache, dass Buran unter dringendem Verdacht stehe, „ein Verbrechen begangen zu haben“.

Viele Verhaftungen seit Putschversuch

Seit dem gescheiterten Putsch im Juli wurden in der Türkei mehr als 110.000 Richter, Lehrer, Polizisten und Beamte suspendiert oder entlassen und 40.000 Menschen festgenommen. Mehr als 130 Medien wurden geschlossen. Auch führende Mitarbeiter der letzten großen regierungskritischen Zeitung „Cumhuriyet“ wurden verhaftet. (rtr)