Berlin. Mineralölrückstände finden sich in Adventskalendern, Reis oder Müsli. Eine neue Verordnung schreibt nun Innenbeutel zum Schutz vor.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will Verbraucher besser vor Mineralölrückständen in Lebensmitteln schützen. „Mein Ziel ist es zu verhindern, dass Mineralölbestandteile – zum Beispiel durch Verpackungen aus Recyclingpapier – in Lebensmittel geraten“, sagte Schmidt dem „Tagesspiegel“.

Dafür plant er dem Blatt zufolge eine neue Verordnung. Hersteller sollen demnach Lebensmittel künftig in Innenbeutel verpacken oder mit Folien an der Innenseite der Verpackung einen direkten Kontakt von Karton und Lebensmittel unterbinden. Sein Entwurf sei derzeit in der Ressortabstimmung.

Bedrucktes Altpapier ist das Problem

Die Mineralölbestandteile gehen oft aus recycelten Kartons auf die Ware über. Für die Herstellung wird bedrucktes Altpapier verwendet, und die Druckfarben können Mineralöle enthalten. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind Mineralölrückstände in Lebensmitteln grundsätzlich unerwünscht. Einen gesetzlichen Grenzwert gibt es jedoch noch nicht – laut einem Änderungsentwurf soll er künftig in der nationalen „Mineralölverordnung“ festgelegt werden.

Der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL wies wiederholt darauf hin, dass man das Thema sehr ernst nehme und dass die Hersteller seit dem Jahr 2010 alles dafür täten, Mineralöl-Rückstände zu minimieren. Vollkommen vermeiden ließen sie sich jedoch nicht. (dpa)