Washington. Die Besatzung eines chinesischen Kriegsschiffes hat eine Meeresforschungs-Drohne der US-Marine beschlagnahmt. Das Pentagon protestiert.

China hat in internationalen Gewässern eine Unterwasser-Forschungsdrohne der USA beschlagnahmt. Das bestätigte das Pentagon am Freitag. Demnach hatte das US-Militär das unbemannte Fahrzeug im Zuge von „Routine-Operationen“ im südchinesischen Meer nahe den Philippinen zum Sammeln von ozeanographischen Daten eingesetzt und wollte es bergen, als die Besatzung eines chinesischen Marineschiffes eingriff.

Die Drohne sei Eigentum der USA, und „wir rufen China auf, unser Unterwasser-Fahrzeug sofort zurückzugeben und allen seinen Verpflichtungen nach internationalem Recht nachzukommen“, erklärte Pentagon-Sprecher Peter Cook.

Trump verschärfte Spannungen durch Äußerungen

Dem Sender CNN zufolge hatte die Besatzung des US-Schiffes „USNS Bowditch“ bereits unmittelbar nach der Beschlagnahme über Funk protestiert, aber keine Antwort bekommen. Die Crew berichtete, es komme oft vor, dass Forschungsschiffe von der chinesischen Marine verfolgt würden, weil man sie der Spionage verdächtige.

Der Vorfall spielt vor dem Hintergrund eines angespannten Verhältnisses Chinas und der USA. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte Peking mit einem direkten Telefonat mit Taiwan verärgert und danach die Ein-China-Politik der USA in Frage gestellt. Zuletzt hatte China Trump in scharfen Worten kritisiert.

Wegen der Gebietsansprüche Chinas im südchinesischen Meer liegen Peking und Washington seit längerem überkreuz. Die USA und Anrainer pochen auf freie internationale Seewege. (dpa)