Brüssel. Die EU und Kuba schließen erstmals ein Abkommen. Der politische Dialog und die wirtschaftliche Kooperation sollen intensiviert werden.

Die Europäische Union hat erstmals ein Partnerschaftsabkommen mit dem sozialistischen Karibikstaat Kuba geschlossen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, Kubas Außenminister Bruno Rodriguez Parrilla und die EU-Außenminister unterzeichneten den Vertrag, der den künftigen Rahmen für die beiderseitigen Beziehungen bilden soll, am Montag in Brüssel.

Der Vertrag sieht einen deutlich intensiveren politischen Dialog zwischen beiden Seiten vor. Zudem soll es beispielsweise Zusammenarbeit in Handelsfragen geben. Grundlage für die Annäherung ist der vorsichtige Öffnungskurs Kubas in den vergangenen Jahren. Neben marktwirtschaftlichen Reformen hatte das Land Ende 2014 auch eine historische Wende in seinen Beziehungen zu den USA eingeleitet.

Alle EU-Staaten müssen Abkommen ratifizieren

Das Verhältnis zwischen der EU und Kuba wurde bislang maßgeblich von einem sogenannten Gemeinsamen Standpunkt der EU aus dem Jahr 1996 bestimmt. In ihm verlangten die Europäer eine Verbesserung der Menschenrechtslage und den Übergang Kubas zu einer pluralistischen Demokratie.

Das Abkommen soll aus europäischer Sicht einen Prozess der wirtschaftlichen und sozialen Modernisierung in Kuba unterstützen. Damit es vollständig in Kraft treten kann, müssen das Europaparlament und die EU-Regierungen zustimmen. Darüber hinaus muss es in allen EU-Staaten ratifiziert werden.

So trauern die Kubaner um Fidel Castro

Hunderttausende Menschen kamen zu Ehren des verstorbenen Fidel Castro auf dem Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammen und schwenkten kubanische Flaggen.
Hunderttausende Menschen kamen zu Ehren des verstorbenen Fidel Castro auf dem Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammen und schwenkten kubanische Flaggen. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Viele Menschen schrieben sich mit Schminke „Fidel“ auf Wangen oder Stirn.
Viele Menschen schrieben sich mit Schminke „Fidel“ auf Wangen oder Stirn. © dpa | Alejandro Ernesto
Die Menge skandierte: „Es lebe Fidel.“
Die Menge skandierte: „Es lebe Fidel.“ © dpa | Orlando Barria
Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben.
Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Er hatte Kuba 47 Jahre regiert und sich 2006 aus der aktiven Politik zurückgezogen.
Er hatte Kuba 47 Jahre regiert und sich 2006 aus der aktiven Politik zurückgezogen. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Vor allem ältere Menschen auf Kuba verehren Castro noch immer.
Vor allem ältere Menschen auf Kuba verehren Castro noch immer. © dpa | Orlando Barria
Diejenigen, die ihn noch immer verehren, betonen vor allem seine Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war, scheinen sie zu vergessen.
Diejenigen, die ihn noch immer verehren, betonen vor allem seine Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war, scheinen sie zu vergessen. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
Bei der zentralen Trauerfeier für Fidel Castro unterstrich sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution.
Bei der zentralen Trauerfeier für Fidel Castro unterstrich sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hielt auf der Trauerfeier eine Rede. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt gehörten zu den Trauergästen.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hielt auf der Trauerfeier eine Rede. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt gehörten zu den Trauergästen. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
Ab Mittwoch soll Castros Asche in einem mehrtägigen Trauerzug über verschiedene Städte und Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht. Dort soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden.
Ab Mittwoch soll Castros Asche in einem mehrtägigen Trauerzug über verschiedene Städte und Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht. Dort soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden. © dpa | Ernesto Mastrascusa
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(dpa/epd)