Moskau. Das Assad-Regime steht kurz vor der Einnahme Ost-Aleppos. Nun macht der russische Außenminister neue Hoffnung auf humanitäre Hilfe.

Im Syrien-Konflikt macht Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry Hoffnung auf neue Krisengespräche in Genf. Moskau sei bereit, zeitnah Militärexperten und Diplomaten zu Verhandlungen mit US-Vertretern in die Schweiz zu schicken, sagte Lawrow der Agentur Interfax in Moskau.

Bei dem Treffen sollte über Fristen für den Abzug bewaffneter Gruppen aus Ost-Aleppo und über humanitäre Hilfe gesprochen werden. Lawrow und Kerry hatten sich am Freitag in Rom getroffen. „John Kerry hat mir dabei US-Vorschläge übergeben, die durchaus der Linie russischer Experten entsprechen“, sagte Lawrow am Samstag. Details nannte er nicht. Russland ist enger Partner der syrischen Regierung.

Schon mehr als 60 Prozent von Ost-Aleppo eingenommen

Nach Schätzungen von Aktivisten haben syrische Regierungstruppen und ihre Verbündeten inzwischen mehr als 60 Prozent der Rebellengebiete im Osten Aleppos eingenommen. Dies sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Damit beherrscht die Opposition immer weniger Viertel in der geteilten Metropole. Zuletzt war die Armee nach heftigen Gefechten in die Viertel Jasmati und Al-Bab eingerückt. Die syrische Armee hatte Mitte November eine Offensive auf die Rebellengebiete in Aleppo begonnen. Zehntausende Menschen sind nach UN-Angaben in den letzten Tagen vor den Kämpfen geflohen.

Russische Minenräumer in Syrien eingetroffen

Auf einem russischen Stützpunkt in Syrien sind unterdessen russische Minenräumer eingetroffen. Moskau hatte angekündigt, rund 200 Pioniere und etwa 50 Spezialfahrzeuge zum Entschärfen von Sprengsätzen zu entsenden. (dpa)