Havanna. Trauerfeier in Kuba: Nach dem Tod des Revolutionsführers Fidel Castro ehrten Weggefährten und Verbündete den Rebellen und Staatsmann.

Die Welt verabschiedet sich von Fidel Castro: Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt sowie hunderttausende Kubaner haben Abschied von dem kubanischen Revolutionsführer genommen.

Bei der zentralen Trauerfeier unterstrich sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution. „Fidel hat sein ganzes Leben der Solidarität gewidmet“, sagte der kubanische Präsident am Dienstagabend (Ortszeit). „Er hat eine sozialistische Revolution der einfachen Leute für die einfachen Leute angeführt.“

Hunderttausende Kubaner nehmen Abschied von Castro

Hunderttausende Menschen waren auf dem Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammengekommen. Sie schwenkten kubanische Flaggen und skandierten: „Es lebe Fidel.“ Zum Auftakt der Feierlichkeiten hatte eine Schauspielerin den „Triumphmarsch des Rebellenheers“ rezitiert. Die Hymne erinnert an die Guerilleros, die 1959 unter Castros Führung den Diktator Fulgencio Batista gestürzt hatten.

So trauern die Kubaner um Fidel Castro

Hunderttausende Menschen kamen zu Ehren des verstorbenen Fidel Castro auf dem Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammen und schwenkten kubanische Flaggen.
Hunderttausende Menschen kamen zu Ehren des verstorbenen Fidel Castro auf dem Platz der Revolution in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammen und schwenkten kubanische Flaggen. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Viele Menschen schrieben sich mit Schminke „Fidel“ auf Wangen oder Stirn.
Viele Menschen schrieben sich mit Schminke „Fidel“ auf Wangen oder Stirn. © dpa | Alejandro Ernesto
Die Menge skandierte: „Es lebe Fidel.“
Die Menge skandierte: „Es lebe Fidel.“ © dpa | Orlando Barria
Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben.
Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Er hatte Kuba 47 Jahre regiert und sich 2006 aus der aktiven Politik zurückgezogen.
Er hatte Kuba 47 Jahre regiert und sich 2006 aus der aktiven Politik zurückgezogen. © REUTERS | EDGARD GARRIDO
Vor allem ältere Menschen auf Kuba verehren Castro noch immer.
Vor allem ältere Menschen auf Kuba verehren Castro noch immer. © dpa | Orlando Barria
Diejenigen, die ihn noch immer verehren, betonen vor allem seine Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war, scheinen sie zu vergessen.
Diejenigen, die ihn noch immer verehren, betonen vor allem seine Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war, scheinen sie zu vergessen. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
Bei der zentralen Trauerfeier für Fidel Castro unterstrich sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution.
Bei der zentralen Trauerfeier für Fidel Castro unterstrich sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro dessen Rolle für die kubanischen Revolution. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hielt auf der Trauerfeier eine Rede. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt gehörten zu den Trauergästen.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hielt auf der Trauerfeier eine Rede. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, ehemalige Präsidenten und Würdenträger aus aller Welt gehörten zu den Trauergästen. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
Ab Mittwoch soll Castros Asche in einem mehrtägigen Trauerzug über verschiedene Städte und Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht. Dort soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden.
Ab Mittwoch soll Castros Asche in einem mehrtägigen Trauerzug über verschiedene Städte und Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht. Dort soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden. © dpa | Ernesto Mastrascusa
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„Er war ein Internationalist und Antiimperialist, der stets für die Unterdrückten kämpfte“, sagte der südafrikanische Präsident Jacob Zuma. Er dankte Castro für dessen Unterstützung im Kampf gegen das Apartheid-Regime. „Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust.“

Castro regierte Kuba 47 Jahre lang

Castro war am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben. Er hatte 1959 die Revolution zum Sieg geführt und das Land 47 Jahre regiert. Während seine Unterstützer die Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitsbereich betonen, verweisen die Kritiker darauf, dass er jahrzehntelang für politische Unterdrückung verantwortlich war.

Unter anderen waren der venezolanische Präsident Nicolás Maduro, der nicaraguanische Staatschef Daniel Ortega, der bolivianische Präsident Evo Morales und Ecuadors Staatschef Correa nach Kuba gekommen, um Castro die letzte Ehre zu erweisen. Ihre Länder gehören zu der Bolivarianischen Allianz für Amerika (Alba) und zählen zu den engsten Verbündeten Kubas.

USA schickten keine offizielle Delegation nach Kuba

„Wir verabschieden uns von einem Symbol für die Unabhängigkeit, die Freiheit und die Würde“, sagte der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras. „Fidel gehört der ganzen Welt, Fidel gehört der Geschichte.“

Die USA hingegen schickten keine offizielle Delegation nach Kuba. Lediglich der designierte Botschafter Jeffrey DeLaurentis und der nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes vertraten die Vereinigten Staaten.

Ab Mittwoch wird die Urne mit Castros Asche quer über die Karibikinsel nach Santiago de Cuba gebracht. In verschiedenen Ortschaften auf dem Weg sind Trauerveranstaltungen geplant. In Santiago soll Castro am kommenden Sonntag bestattet werden. (dpa)