Washington. Nur 27.000 Stimmen lag Donald Trump in Wisconsin vor Hillary Clinton. Nun wird neu gezählt. Pennsylvania und Michigan sollen folgen.

Im US-Staat Wisconsin werden nach der knappen Niederlage der Demokratin Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl die Stimmen neu ausgezählt. Eine entsprechende Petition reichte die Grünen-Bewerberin Jill Stein am Freitag bei der zuständigen Wahlkommission ein. Sie will außerdem auch Neuauszählungen in Pennsylvania und Michigan beantragen.

Clintons Wahlkampf-Lager unterstützt die Neuauszählung der Stimmen in den drei Bundesstaaten. Das teilte Rechtsberater Marc Erik Elias am Samstag mit. Demnach will sich das Lager jetzt aktiv an der Initiative der Grünen-Bewerberin Jill Stein beteiligen. Hätte Clinton am 8. November diese drei Staaten für sich entschieden, wäre sie die Gesamtsiegerin und nicht der Republikaner Donald Trump. Clinton selbst hat sich bisher nicht öffentlich zum Thema geäußert.

Trumps Vorsprung in Wisconsin: 27.000 Stimmen

Die Kandidatin der US-Grünen Jill Stein
Die Kandidatin der US-Grünen Jill Stein © dpa | Barbara G. Green/Green Party

Trump ist bereits dabei, seine Regierung zusammenzustellen. Seine Vereidigung findet am 20. Januar statt. Der Republikaner hatte in Wisconsin mit einem Vorsprung von etwa 27.000 Stimmen gewonnen und auch Pennsylvania knapp für sich entschieden. Er scheint außerdem auf einen Sieg in Michigan zuzusteuern, wo das Ergebnis erst am Montag offiziell feststehen wird.

Die Neuauszählung in Wisconsin muss bis zum 13. Dezember abgeschlossen sein. Will Stein auch entsprechende Anträge in den beiden anderen Staaten einreichen, muss sie das in Pennsylvania spätestens am Montag tun, in Michigan am Mittwoch. Dann laufen die Fristen ab.

Wahlautomaten anfällig für Hacker-Angriffe

Computer-Experten hatten darauf hingewiesen, dass die in Wisconsin benutzten Wahlautomaten anfällig für Hackerangriffe seien und deswegen in anderen Bundesstaaten, etwa Kalifornien, nicht benutzt werden dürfen. Die favorisierte Clinton hatte in Stimmbezirken, in denen Wahlmaschinen benutzt wurden, deutlich schlechter abgeschnitten als in Wahllokalen, wo auf handgeschriebene Stimmzettel gesetzt worden war.

Landesweit waren bei der Wahl am 8. November auf Clinton rund zwei Millionen mehr Stimmen entfallen als auf Trump. Die Vergabe der Wahlmänner erfolgt jedoch auf Basis der Bundesstaaten nach dem Winner-Takes-All-Prinzip: Hohe Siege zählen nicht mehr als knappe. (dpa)