Washington. Ganz kleiner Hoffnungsschimmer für Trump-Gegner in den USA: In Wisconsin wird neu ausgezählt. Zwei andere Staaten könnten folgen.

Die Grünen-Bewerberin Jill Stein hat im Bundesstaat Wisconsin offiziell eine Nachzählung der Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl 2016 beantragt. Das bestätigte die Wahlkommission in Wisconsin am Freitag in einer Mitteilung. „Wir bereiten uns jetzt auf eine landesweite Nachzählung vor“, sagte der Leiter der Kommission, Michael Haas. Sie muss bis spätestens 13. Dezember abgeschlossen sein.

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Der Bundesstaat und seine zehn Wahlmänner-Stimmen waren völlig überraschend mit einem Vorsprung von rund 27.000 Stimmen an Donald Trump gegangen. Stein will auch Nachzählungen in Pennsylvania und Michigan anstrengen – nur wenn alle drei Staaten kippen würde, würde sich das Gesamtergebnis ändern.

Wahlautomaten mit Problemen

Sie war die Kandidatin der US-Grünen: Jill Stein hat durchgesetzt, dass in Michigan neu gezählt wird.
Sie war die Kandidatin der US-Grünen: Jill Stein hat durchgesetzt, dass in Michigan neu gezählt wird. © dpa | Barbara G. Green/Green Party

Computer-Experten hatten darauf hingewiesen, dass die in Wisconsin benutzten Wahlautomaten anfällig für Hackerangriffe sind und deswegen in anderen Bundesstaaten, etwa Kalifornien, nicht benutzt werden dürfen. Die favorisierte Kontrahentin Hillary Clinton hatte in Stimmbezirken, in den Wahlmaschinen benutzt wurden, signifikant schlechter abgeschnitten als in Wahllokalen, wo auf handgeschriebene Stimmzettel gesetzt worden war. In Michigan wurden aber nur mit Papierwahlzetteln Stimmen abgegeben.

Landesweit waren bei der Wahl am 8. November auf Clinton rund zwei Millionen mehr Stimmen entfallen als auf Trump. Die Vergabe der Wahlmänner erfolgt jedoch auf Basis der Bundesstaaten nach dem Winner-Takes-All-Prinzip: Hohe Siege zählen nicht mehr als knappe. Experten geben der Initiative von Stein nicht allzuviele Chancen auf Erfolg. (dpa)