Berlin. US-Präsident Barack Obama verabschiedet sich aus Berlin reist weiter nach Peru. Zuvor war er mit vier EU-Staatschefs zusammengekommen.

Es ist sein letzter Besuch als Präsident der USA in Deutschland gewesen: Barack Obama ist vom Flughafen Tegel abgeflogen und reist weiter nach Peru zum Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec).

Zuvor hatte er mit Kanzlerin Angela Merkel und der britischen Premierministerin Theresa May, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und den Regierungschefs von Italien und Spanien, Matteo Renzi und Mariano Rajoy über die Folgen des Machtwechsels in Washington beraten. Auch der Umgang mit Russland und die Lage in Syrien sind in der Berliner Spitzenrunde besprochen worden.

Syrien-Konflikt war ebenfalls Thema

Dabei habe man sich für eine Fortsetzung der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts ausgesprochen. Nach dem Treffen am Freitag teilte das US-Präsidialamt mit, alle seien sich einig, solange Russland nicht alle Verpflichtungen aus dem Minsker Waffenstillstandsabkommen erfülle, müssten die Strafmaßnahmen in Kraft bleiben.

Zudem setzen die USA und die Europäer weiter auf diplomatische Lösungen für die Ukraine und den Syrien-Konflikt. Die Angriffe der syrischen Armee und ihrer Unterstützer wie Russland und Iran auf die nordsyrische Stadt Aleppo müssten sofort eingestellt werden. Humanitäre Hilfe müsse wieder in die Stadt gelassen werden.

Sorge um zukünftige Beziehungen

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

In Europa und in den USA herrscht nach der Wahl von Donald Trump Sorge über den Fortbestand internationaler Übereinkommen, etwa des Pariser Klimaabkommens oder des Atomdeals mit dem Iran.

Treffen der EU-Staatschefs mit Obama

Ein letztes Mal trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den noch amtierenden US-Präsidenten, Barack Obama.
Ein letztes Mal trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den noch amtierenden US-Präsidenten, Barack Obama. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
In den Gesprächen soll es um die Zukunft der transatlantischen Beziehungen, den gemeinsamen Kampf gegen den „Islamischen Staat“, den Syrienkrieg oder auch die Beziehungen zu Russland gehen.
In den Gesprächen soll es um die Zukunft der transatlantischen Beziehungen, den gemeinsamen Kampf gegen den „Islamischen Staat“, den Syrienkrieg oder auch die Beziehungen zu Russland gehen. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Beide Staatschefs schätzen sich als Partner und Freunde, wie sie sich gegenseitig versicherten.
Beide Staatschefs schätzen sich als Partner und Freunde, wie sie sich gegenseitig versicherten. © Getty Images | Alexander Koerner
Nach Obama kommt auch Frankreichs Präsident François Hollande in Berlin an. Hollandes innenpolitische Ziele ähneln Merkels Agenda in einem Punkt besonders: den Aufstieg der Rechtspopulisten zu verhindern.
Nach Obama kommt auch Frankreichs Präsident François Hollande in Berlin an. Hollandes innenpolitische Ziele ähneln Merkels Agenda in einem Punkt besonders: den Aufstieg der Rechtspopulisten zu verhindern. © Getty Images | Sean Gallup
Die Beziehung der beiden gilt als herzlich, man hat schon zu vielen Themen gemeinsam gearbeitet.
Die Beziehung der beiden gilt als herzlich, man hat schon zu vielen Themen gemeinsam gearbeitet. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Noch recht neu dagegen ist das Verhältnis zu Großbritanniens Premierministerin Theresa May, die erst seit dem Brexit-Votum im Juni die Geschäfte auf der Insel leitet.
Noch recht neu dagegen ist das Verhältnis zu Großbritanniens Premierministerin Theresa May, die erst seit dem Brexit-Votum im Juni die Geschäfte auf der Insel leitet. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Mit May wird Merkel nach dem Treffen der EU-Chefs auch noch allein zum Gespräch zusammenkommen.
Mit May wird Merkel nach dem Treffen der EU-Chefs auch noch allein zum Gespräch zusammenkommen. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
May hat die schwierige Aufgabe, Großbritannien nach dem Brexit-Referendum aus der EU zu führen. Wann dies geschehen soll, ist weiterhin unklar.
May hat die schwierige Aufgabe, Großbritannien nach dem Brexit-Referendum aus der EU zu führen. Wann dies geschehen soll, ist weiterhin unklar. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Willkommen hieß Merkel auch Italiens Premier Matteo Renzi, der an den Gesprächen mit Obama teilnimmt.
Willkommen hieß Merkel auch Italiens Premier Matteo Renzi, der an den Gesprächen mit Obama teilnimmt. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Spaniens Premierminister Mariano Rajoy gehört der konservativen Partido Popular an und leitet die spanische Regierung seit 2011.
Spaniens Premierminister Mariano Rajoy gehört der konservativen Partido Popular an und leitet die spanische Regierung seit 2011. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Spanien hat derzeit weniger unter rechten Populisten als unter hoher Jugendarbeitslosigkeit und Staatsverschuldung zu leiden – eine Folge der Bankenkrise.
Spanien hat derzeit weniger unter rechten Populisten als unter hoher Jugendarbeitslosigkeit und Staatsverschuldung zu leiden – eine Folge der Bankenkrise. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Im Bundeskanzleramt kommen die Politiker anschließend an einem runden Tisch zusammen. Es ist Obamas letzter Besuch in seiner Funktion. Seine Aufgabe ist es auch, seine Kollegen auf Trumps kommende Präsidentschaft einzustimmen.
Im Bundeskanzleramt kommen die Politiker anschließend an einem runden Tisch zusammen. Es ist Obamas letzter Besuch in seiner Funktion. Seine Aufgabe ist es auch, seine Kollegen auf Trumps kommende Präsidentschaft einzustimmen. © dpa | Kay Nietfeld
Die gegenseitigen Versicherungen von Obama und Merkel, wie sehr man einander schätze, gingen über das politische Protokoll weit hinaus. Der Abschied falle ihr schwer, das sei klar, hatte Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstagabend gesagt.
Die gegenseitigen Versicherungen von Obama und Merkel, wie sehr man einander schätze, gingen über das politische Protokoll weit hinaus. Der Abschied falle ihr schwer, das sei klar, hatte Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstagabend gesagt. © Getty Images | Pool
Immer wieder ließ Obama während seines Besuches auch Kritik an Trump durchscheinen, etwa, als er in Richtung Trump sagte, ohne dessen Namen zu nennen: „Wenn man nicht seriös ist in diesem Job, dann hat man ihn vermutlich nicht lange.
Immer wieder ließ Obama während seines Besuches auch Kritik an Trump durchscheinen, etwa, als er in Richtung Trump sagte, ohne dessen Namen zu nennen: „Wenn man nicht seriös ist in diesem Job, dann hat man ihn vermutlich nicht lange. © Getty Images | Pool
Am Freitagnachmittag werden sowohl Barack Obama als auch May, Renzi, Hollande und Rajoy wieder aus der deutschen Hauptstadt abreisen.
Am Freitagnachmittag werden sowohl Barack Obama als auch May, Renzi, Hollande und Rajoy wieder aus der deutschen Hauptstadt abreisen. © dpa | Bernd Von Jutrczenka
1/15

Merkels Gäste sind allesamt in einer schwierigen Lage: Obama kann nichts mehr groß entscheiden. Rajoy hat kürzlich nur mit Mühe eine Minderheitsregierung bilden können. Hollande steht vor allem wegen der rechtspopulistischen Bewegung in seinem Land vor der Wahl 2017 unter Druck – und May wegen des Ausstiegs ihres Landes aus der EU. Renzi steuert nach letzten Umfragen vor dem Verfassungsreferendum am 4. Dezember auf eine Niederlage zu. Er hatte für diesen Fall seinen Rücktritt angekündigt. (dpa/rtr/aba)