Berlin. Eine neue Kandidatur für das Amt der Kanzlerin und CDU-Chefin von Angela Merkel gilt als wahrscheinlich. Sonntag will sie sich äußern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nach einer CDU-Vorstandsklausur am Sonntag um 19 Uhr vor die Presse treten. Das teilte die Bundespartei am Freitag in Berlin mit. Das deutet darauf hin, dass sich Merkel zu einer möglichen erneuten Kandidatur als CDU-Vorsitzende beim Parteitag der Christdemokraten am 6. und 7. Dezember in Essen äußern könnte.

Damit könnte sie auch über eine vierte Kanzlerkandidatur entscheiden. Merkel hat immer gesagt, dass ihrer Ansicht nach der Parteivorsitz und das Kanzleramt in Personalunion zu führen sind.

Obama würde Merkel wählen

Merkel ist seit April 2000 CDU-Vorsitzende und seit November 2005 Bundeskanzlerin. Zahlreiche Prominente aus CDU und CSU hatten Merkel in den vergangenen Wochen aufgefordert, zu kandidieren. Mehrere Politiker wie die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner oder der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen hatten erklärt, dass sie sicher wieder antreten werde.

US-Präsident Barack Obama hatte am Donnerstag nach einem Treffen mit Merkel in Berlin gesagt, wäre er Deutscher, würde er sie wählen. Nach der Wahl des Republikaners Donald Trump zu Obamas Nachfolger hatten US-Medien Merkel als letzte Verfechterin der liberalen westlichen Werte bezeichnet. Von Trump wird befürchtet, dass er unter anderem eine Politik gegen Minderheiten machen und die USA von außen abschotten könnte. (dpa)