Berlin. Dieses Jahr haben laut Spendenrat weniger Menschen gespendet als 2015. Die positive Seite: Es gebe demzufolge weniger Katastrophen.

Den Spendenrekord von 2015 wird Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich nicht brechen. Der Deutsche Spendenrat erwarte etwa fünf Milliarden Euro, teilte er in Berlin mit.

2015 gingen 5,5 Milliarden Euro an Kirchen und gemeinnützige Organisationen. „Der Grund für den leichten Rückgang ist in diesem Fall auch positiv. Wir hatten bisher keine großen, medienwirksamen Katastrophen in diesem Jahr“, sagte Geschäftsführerin Daniela Felser. 2015 war geprägt vom Erdbeben in Nepal und der Flüchtlingskrise.

Ergebnis dennoch zweitbestes in zehn Jahren

Von Januar bis September spendeten die Deutschen bislang 3,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis 2016 werde voraussichtlich aber trotzdem das zweitbeste der vergangenen zehn Jahre sein, hieß es.

Einschnitte bei der Spendenbereitschaft gab es vor allem bei der humanitären Hilfe und im Tierschutz. Die Summen für Umwelt- und Naturschutz blieben auf Vorjahresniveau. Für den Denkmalschutz gab es nach Verlusten im Jahr 2015 wieder einen Spendenzuwachs.

Am meisten wird für Geflüchtete gespendet

Für Flüchtlinge haben in diesem Jahr rund 2,9 Millionen Menschen gespendet. Sie gaben im Schnitt 45 Euro – und damit deutlich mehr als die Durchschnittsspende von 32 Euro. Fast 60 Prozent ging an nationale oder regionale Projekte, die restlichen Spenden flossen in die internationale Flüchtlingshilfe.

Die Studie zum privaten Spendenaufkommen wurde von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erstellt. Sie basiert auf einer schriftlichen Befragung von 10.000 Menschen. Der Deutsche Spendenrat ist Dachverband von 65 Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen. (dpa)