Washington. Hillary Clinton ruft in ihrer ersten Rede nach der Wahl zum Optimismus auf. Ihre persönliche Enttäuschung sei jedoch schwer zu fassen.

Es ist der erste öffentliche Auftritt der unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton – von einem Selfie mit einer jungen Mutter im Wald einmal abgesehen. Clinton spricht vor dem Children’s Defense Fund (CDF), einer Kinderhilfsorganisation, für die Clinton bereits zu Beginn ihrer Karriere als Anwältin vor mehr als 40 Jahren gearbeitet hat. Mit seiner Gründerin Marian Wright Edelman und deren Mann verbindet Clinton eine tiefe Freundschaft.

Ihr Auftritt war bereits vor der Wahl geplant gewesen und viele ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer waren zu der Preisverleihung gekommen, um zu hören, wie es Clinton in den vergangenen Tagen ergangen ist.

Die 69-Jährige sieht anders aus. Sie ist dezenter geschminkt als bei ihren Wahlkampfauftritten und spricht ernst und ruhig. Ihre Botschaft bleibt dabei unverändert kämpferisch: „Wir haben einiges zu tun. Und für das Wohl unserer Kinder und Familien und unseres Landes bitte ich euch, engagiert zu bleiben“, sagte sie am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington.

Die komplette Rede von Hillary Clinton:

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„Never give up“

Man werde das überstehen, sagte Clinton, meint damit die Präsidentschaft ihres Kontrahenten Donald Trump und gibt sich optimistisch. Aber sie sagt auch, wie sehr sie der Ausgang der Wahl getroffen habe. Sie sei so enttäuscht, dass sie es nicht in Worte fassen könne. Und in der vergangenen Woche habe sie sich mehr als einmal gewünscht, sich zu Hause mit einem guten Buch und ihren Hunden verkriechen zu können.

Aber: „Wir brauchen euch. Amerika braucht euch. Eure Energie, euren Ehrgeiz, eure Talente. Ich weiß, das ist nicht einfach. Ich weiß, dass sich in der letzten Woche viele Leute gefragt haben, ob Amerika noch das Land ist, für das wir es gehalten haben.“ Amerika sei es jedoch wert und ebenso seien es die Kinder und die Werte, die es nun noch mehr zu verteidigen gelte. Niemals aufzugeben sei die Losung der Stunde.

Wie Clinton ihre eigene Zukunft sieht, sagte sie nicht. Sie werde weiterhin tun, was sie immer getan habe. (aba)