Berlin. Noch keine Klarheit, wen Union und SPD als Kandidaten in die Wahl des Bundespräsidenten schicken. Das Gipfeltreffen endet ergebnislos.

Union und SPD haben sich noch nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl geeinigt. Das wurde nach einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer und dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel am Sonntag in Berlin bekannt. Nicht einmal 50 Minuten dauert das Treffen der drei Parteichefs. Einigung Fehlanzeige. Die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten für das höchste Amt im Staate soll aber weitergehen. Am Montag. Eine Einigung sei aber noch möglich, hieß es.

Gabriel verließ am Sonntag das Kanzleramt vor den beiden anderen. Er soll an seinem Vorschlag festgehalten haben, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Kandidat für die Nachfolge von Joachim Gauck aufzustellen, hieß es.

Merkel und Seehofer berieten alleine weiter

Nach Gabriels Abfahrt hatten Merkel und Seehofer noch kurz allein weiterberaten. Das könnte darauf hindeuten, dass CDU und CSU sich über einen eigenen Kandidaten abstimmen wollten und es zu einer Kampfkandidatur kommt.

Es gebe aber weiterhin drei Möglichkeiten, hieß: Steinmeier wird gemeinsamer Kandidat. Oder Union und SPD stellen gemeinsam einen anderen Kandidaten auf – das gilt allerdings als unwahrscheinlich. Oder die Union stellt einen eigenen Kandidaten auf und es kommt zur Kampfkandidatur mit Steinmeier.

Die CSU pochte erneut auf einen eigenen Unionskandidaten, weil CDU und CSU die größte Gruppe in der Bundesversammlung stellen. Sie haben dort aber keine absolute Mehrheit. Bei einer Kampfkandidatur fällt die Entscheidung vermutlich erst im dritten Wahlgang, wenn nur noch die einfache Mehrheit nötig ist. (dpa)