Berlin. Der Wahlsieg Trumps werde die Zusammenarbeit mit den USA erschweren, sagt Martin Schulz. Europa müsse mehr Verantwortung übernehmen.

Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Europäer dazu aufgerufen, eine größere Rolle in der Welt zu übernehmen. „Für uns in Europa heißt das, dass wir aus der Lethargie herauskommen müssen, um handlungsfähiger zu werden“, sagte der SPD-Politiker dieser Redaktion. „Europa wird mehr Verantwortung übernehmen müssen. Ein einiges Europa ist wichtiger denn je.“

Mit Trump werde die Zusammenarbeit „jetzt sicher schwieriger“, sagte Schulz, „ aber es ist ja nicht ausgeschlossen, dass er noch eine Lernkurve absolviert“. So etwas habe es in der Vergangenheit auch gegeben. So sei die Wahl von Ronald Reagan zum US-Präsidenten 1981 international mit vielen Befürchtungen und Sorgen verbunden gewesen.

Hochkonjunktur der Scharfmacher auch in Europa

Die Abstimmung der Briten über den EU-Austritt habe gezeigt, dass „auch in Europa gerade die Scharfmacher und Vereinfacher Hochkonjunktur haben“, fügte Schulz hinzu. „Mir geht es aber darum, jetzt die Gräben zu überwinden. Denn jeder weiß doch, dass wir weder die Flüchtlingskrise noch die Terrorismusbekämpfung oder irgendeinen internationalen Konflikt ohne einen gemeinsamen europäischen Ansatz lösen können.“ (fmg)