Genf. Seit Wochen kämpft die irakische Armee bei Mossul gegen den IS. Nun sollen die Islamisten rund 300 Personen als Geiseln genommen haben.

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat hat nach UN-Erkenntnissen in der Nähe der irakischen Großstadt Mossul 295 Geiseln genommen. Bei ihnen handele sich um frühere Mitglieder der Sicherheitskräfte, erklärte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani am Dienstag in Genf. Demnach zwangen die IS-Kämpfer auch 1500 Familien, sich mit ihnen aus der Stadt Hammam al-Alil in Richtung des Flughafens Mossul zurückzuziehen. Offenbar sollten die Betroffenen entweder als Schutzschilde missbraucht oder getötet werden, sagte die Sprecherin.

Die irakische Armee kämpft seit Wochen in einer Großoffensive gegen die radikalen Islamisten und versucht, die Millionenstadt Mossul zurückzuerobern. Dabei werden die Streitkräfte von kurdischen und schiitischen Milizionären sowie einer internationalen Koalition unter Führung der USA unterstützt. Parallel versuchen Rebellen im benachbarten Syrien, die Stadt Rakka einzunehmen, die neben Mossul die wichtigste IS-Hochburg ist. Auch sie bekommen von den USA Hilfe. (rtr)