Magdeburg. Die EU dient vor allem der Wirtschaft und tut zu wenig für Arme: So sieht es einer neuen Umfrage zufolge die Mehrheit der Deutschen.

Die Europäische Union (EU) hat einer aktuellen Umfrage zufolge ein schlechtes Image bei den Deutschen. Eine deutliche Mehrheit sieht vor allem die Wirtschaft als Profiteur der europäischen Einigung und wünscht sich, dass die Staatengemeinschaft die sozial Schwachen stärker in den Blick nimmt, wie aus einer am Montag bei der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorgestellten Untersuchung hervorgeht.

Demnach sagten 53 Prozent der Befragten, sie hätten eher kein Vertrauen in die europäischen Institutionen. Den deutschen Institutionen bringen die Befragten mehr Vertrauen entgegen: Rund 78 Prozent vertrauen dem Bundesverfassungsgericht, 56 Prozent dem Bundestag und 52 Prozent der Bundesregierung.

Nur 29 Prozent glauben, dass Arbeitslose von der EU Vorteile haben

63 Prozent glauben, dass nationale Egoismen die EU gefährden. Befragt nach den Profiteuren der EU nannten 86 Prozent die Unternehmen, 81 Prozent die Finanzwirtschaft und 72 Prozent Besserverdienende. Nur 29 Prozent glauben, dass Arbeitslose von der EU Vorteile haben. 28 Prozent nannten Rentner und 21 Prozent Geringverdiener als Profiteure. Das geht einher mit Wünschen an die EU: 87 Prozent halten es für wünschenswert, wenn sich die Staatengemeinschaft stärker dem Kampf gegen Armut und soziale Ungleichheit zuwendet.

Für die repräsentative Studie hat das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD in Zusammenarbeit mit den Meinungsforschern von TNS Emnid im September 2.013 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. Die Mehrheit der Befragten (61 Prozent) gab an, sich sowohl mit Deutschland als auch mit Europa zu identifizieren. 27 Prozent sehen sich nur als Deutsche, neun Prozent nur als Europäer. (epd)