Berlin. Die Zulagen für im Ausland tätige Lehrer aus Deutschland sind seit 1999 nicht mehr gestiegen. Jetzt wird ihre Besoldung aufgestockt.

Deutsche Lehrer im Ausland bekommen ab sofort mehr Geld. Mit einem Volumen von 22 Millionen Euro soll die Besoldung von rund 1500 Lehrern an deutschen Schulen außerhalb der Bundesrepublik aufgestockt werden.

„Die gestiegenen Gehälter sind nicht als Bonus für eine fraglos sehr gute Arbeit zu verstehen, sondern beheben eine teilweise seit über 15 Jahren bestehende Ungleichbehandlung“, sagte Bernd Fabritius (CSU), Vorsitzender des Unterausschusses für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Bundestag, dieser Redaktion.

Viele Faktoren zu berücksichtigen

Die Zulagen für Lehrer im Ausland, die in Deutschland fest angestellt oder verbeamtet sind, waren 1999 von denen für Bundesbeamte abgekoppelt worden und seitdem nicht mehr gestiegen. Auch für junge Lehrer, die direkt nach dem Ende der Ausbildung im Ausland angefangen hatten, hatte es seit 2002 keine Erhöhung mehr gegeben.

Wie viel mehr Geld eine Lehrkraft bekommt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. So bekommt zum Beispiel ein Lehrer an einer deutschen Schule in Kopenhagen, der bereits einige Jahre in Deutschland an einer Schule gearbeitet hat und von dieser beurlaubt wurde, einen Partner und ein Kind hat, jetzt 5835 Euro statt zuvor 5495 Euro. An einer Schule in Erbil im Nordirak bekommt ein Lehrer mit denselben Voraussetzungen 9635 Euro statt 8129 Euro.

Auslandserfahrung für Lehrer wichtig

Fabritius betonte die Wichtigkeit von Auslandserfahrungen auch für Lehrer: „Wenn ich allein an die gestiegenen Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer im Bereich der Integrationsarbeit denke, dann sollte der Vorteil von Erfahrung mit Schülerinnen und Schülern anderer Kulturkreise geradezu offensichtlich sein.“