Washington. Im Juli hatte das FBI empfohlen, keine Anklage gegen Hillary Clinton zu erheben. Nun stehen ihre E-Mails erneut im Fokus der Behörden.

Das FBI will weitere E-Mails der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton untersuchen. Das teilte die Behörde in einem Brief an Abgeordnete mit, den mehrere Medien sowie der Republikaner Jason Chaffetz am Freitag veröffentlichten. Eine mögliche Neuaufnahme der Ermittlungen könnte auch Einfluss auf den Wahlkampf und das Ergebnis am 8. November haben.

In dem Brief von FBI-Chef James Comey heißt es, es seien im Zuge einer anderen Ermittlung weitere E-Mails von Clinton aufgetaucht, die vertrauliche Inhalte enthalten könnten. Es werde geprüft, ob dies für Clintons Fall eine maßgebliche Rolle spiele. Wie lange das dauern könne, sei unklar.

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Trump erfreut über Ermittlungen gegen Clinton

Donald Trump begrüßte die Untersuchungen der US-Bundespolizei. „Das FBI hat nun endlich den Willen, einen furchtbaren Fehler, den es gemacht hat, zu korrigieren“, sagte Trump am Freitag bei einer Wahlkundgebung in Manchester (New Hampshire). Unter Umständen könne noch Gerechtigkeit geübt werden.

Während Clinton sich zunächst nicht äußerte, kündigte das Außenministerium an, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Man verfüge aber über keine eigenen Informationen, sagte ein Sprecher. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, erklärte, Clinton trage ganz allein die Schuld für die Affäre. Sie habe das Vertrauen der Bevölkerung missbraucht.

FBI stellte Ermittlungen gegen Clinton im Juli ein

Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin E-Mails auch über einen privaten und nicht gesicherten Server verschickt. Dies kann strafbar sein. Insgesamt geht es um Zehntausende Mails. Das FBI hatte seine Ermittlungen im Juli abgeschlossen und empfohlen, keine Anklage gegen Clinton zu erheben.

Mit der Einstellung der Ermittlungen durch Justizministerin Loretta Lynch galt die Affäre als juristisch beendet, war aber politisch immer wieder ein Thema. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump drohte seiner Konkurrentin, im Fall seines Wahlsieges einen Sonderermittler einzusetzen und den Fall neu aufzurollen.

Clinton führt in Umfragen

Das Team ihres Rivalen Donald Trump versucht immer wieder, mit der Affäre zu punkten. Der Republikaner selbst hat mit ihrer Inhaftierung gedroht, sollte er am 08. November gewählt werden. Umfragen zufolge führt die frühere First Lady in der Wählergunst. (dpa/rtr)