Paris. Dass die französische Regierung das Flüchtlingslager in Calais räumen will, ist seit längerem klar. Nun steht auch der Termin fest.

Frankreich will am Montag mit der Räumung des umstrittenen Flüchtlingslagers in Calais beginnen. Die Aktion solle binnen einer Woche abgeschlossen werden, sagte eine Vertreterin des Innenministeriums am Freitag in Paris.

Die etwa 6500 Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und Eritrea sollen in 450 Auffangzentren gebracht werden, die über das ganze Land verteilt sind. Dort werden sie ärztlich untersucht und können Asyl beantragen.

Flüchtlingen droht Festnahme

Die Regierung hat schnelle Entscheidungen über Bleiberecht oder Abschiebung angekündigt. Nach Angaben aus dem Innenministerium sollen etwa 1250 Polizisten und Gendarmen die Räumung absichern. Migranten, die sich weigerten zu gehen, würden festgenommen.

Präsident Francois Hollande hatte im September Calais besucht und angekündigt, die als „Dschungel“ bekannte Zeltstadt bis zum Winter zu schließen und abzureißen. Seine Regierung hatte im Frühling schon die Hälfte des Lagers am Ärmelkanal abreißen lassen.

Die Migranten, die sich bis dorthin durchgeschlagen haben, hoffen, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Das Lager mit seinen katastrophalen Zuständen ist in Frankreich zum Symbol für die Flüchtlingskrise geworden. Die Asylpolitik dürfte demnach eine wichtige Rolle im bevorstehenden Wahlkampf spielen. (rtr)