New York. Melania Trump verteidigt die sexistischen Ausfälle ihres Gatten. Schuld sei Moderator Billy Bush. Der ist inzwischen gefeuert worden.

Melania Trump hat die frauenfeindlichen Aussagen ihres Ehemannes Donald in einem Video als „Gerede unter Jungs“ verteidigt. Er sei von dem Moderator Billy Bush dazu angestachelt worden, „dreckige und schlimme Sachen zu sagen“, sagte die Frau des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten in einem Interview des Senders CNN. Zuvor hatte der Immobilienmilliardär von einem „Wortgeplänkel unter Männern in der Umkleidekabine“ gesprochen.

Melania Trump im Gespräch mit CNN-Journalist Anderson Cooper. Das Interview ist am Montag (Ortszeit) ausgestrahlt worden.
Melania Trump im Gespräch mit CNN-Journalist Anderson Cooper. Das Interview ist am Montag (Ortszeit) ausgestrahlt worden. © REUTERS | HANDOUT

Bei ihr zu Hause seien gewissermaßen zwei Jungen: „Ich habe meinen jungen Sohn, und ich habe meinen Mann“, sagte die aus Slowenien stammende 46-Jährige weiter. Sie habe Donald gesagt, dass seine Kommentare nicht hinnehmbar seien. „Ich war überrascht, denn das ist nicht der Mann, den ich kenne.“ Sie akzeptiere aber seine Entschuldigung. Sie frage sich zudem, ob die Männer gewusst hätten, dass das Mikrofon eingeschaltet gewesen sei.

Billy Bush ist seit Montagabend arbeitslos

In dem Video, das am 7. Oktober veröffentlicht wurde, hört man ein Gespräch zwischen Trump und Bush, das sie im Jahr 2005 während einer Busfahrt geführt hatten. Damals waren Donald und Melania Trump seit weniger als einem Jahr verheiratet. Er brüstet sich darin in vulgären Worten damit, dass er es sich als „Star“ erlauben könne, Frauen unvermittelt zu küssen oder ihnen zwischen die Beine zu grapschen. Er beschreibt auch einen Versuch, eine verheiratete Frau zu verführen.

Bush war damals Moderator der Fernsehsendung „Access Hollywood“. Auch er äußert sich abfällig und lacht in der Aufnahme über Trumps Aussagen. Der damals 33-Jährige war zu dieser Zeit Moderator der Promi-Sendung „Access Hollywood“ des Fernsehsenders NBC. Für denselben Arbeitgeber moderierte er seit kurzem einen Teil der „Today“-Show, einer seit mehr als 60 Jahren morgens ausgestrahlten Nachrichten- und Unterhaltungssendung.

Frauen beschuldigen Trump sexueller Übergriffe

Für NBC war das Video nun Grund, sich am Montagabend von Bush zu trennen. Das teilte Bushs Vorgesetzter in der „Today“-Show, Noah Oppenheim, in einem Schreiben an Mitarbeiter mit, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Der Sender hatte Bush bereits vor einer Woche suspendiert. Der 45-Jährige ist Cousin des Altpräsidenten George W. Bush.

Donald Trumps schlimmste Sprüche

Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“
Für die größte Aufregung hat im Wahlkampf ein Video-Mitschnitt aus dem Jahr 2005 gesorgt. Darauf ist zu hören, wie Donald Trump sich extrem vulgär und sexistisch über Frauen äußert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit einer Schauspielerin sagt er zu einem TV-Moderator: „Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (...) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“
Diese Litanei wiederholt der 70-Jährige gern: „Wir müssen Recht und Ordnung zurückbringen. (...) Illegale Migranten haben Waffen, und sie erschießen Leute.“ © REUTERS | MIKE SEGAR
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte.
Eine Entschuldigung darf man demnach wohl auch nicht für diese Aussage erwarten: „Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über einen Attentat auf Hillary Clinton fabulierte. © dpa | Cristobal Herrera
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Das Video löste einen Eklat im Wahlkampf aus. Etliche Republikaner distanzierten sich von Trump. In den vergangenen Tagen beschuldigten mehrere Frauen den Unternehmer, ihnen gegenüber übergriffig geworden zu sein. Der Präsidentschaftskandidat wies die Vorwürfe als unwahr zurück. Auch seine Frau Melania äußerte sich in dem Interview mit CNN ähnlich. (dpa)