Washington. Michelle Obama liest dem Sexisten Donald Trump die Leviten. Die First Lady wird so für viele Amerikaner zur „Kandidatin der Herzen“.

So hat man sie noch nie gesehen. Ihre Lippen beben, die Stimme zittert. Michelle Obama, Gattin des amerikanischen Präsidenten, verbirgt am Rednerpult in New Hampshire keine Sekunde, wie fassungslos sie ist über Donald Trump. Dass der Präsidentschaftsanwärter der Republikaner in einem Video sexuelle Übergriffe gegen Frauen guthieß, „das hat mich bis ins Innerste erschüttert“, sagt die 52-Jährige, „auf eine Art und Weise, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können“.

Was dann kam, darüber spricht seit Donnerstag das politische Amerika. Die First Lady zerlegte den potenziellen Nachfolger ihres Mannes rhetorisch, bis nichts mehr von „The Donald“ übrig blieb. „Es reicht!“, rief sie gezielt die weibliche Wählerschaft mit Blick auf die Wahl am 8. November auf, „das muss aufhören – sofort.“

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Demokraten bewundern die First Lady

Nach ihrer Wutrede, für die mehrere TV-Sender ihr reguläres Programm unterbrachen, ging ein Seufzer der Bewunderung durch das Lager der Demokraten. Tenor: Kann nicht bitte Michelle Obama unsere nächste Präsidentin werden?

Einmal mehr hatte die Mutter zweier Töchter mit ihrer natürlichen Autorität mehr Wirkung hinterlassen, als die Person, für die sie gemeinsam mit ihrem Mann die Trommel schlägt: Hillary Clinton.

Michelle Obamas Generalabrechnung mit Trump setzte bei dessen Verharmlosungsversuchen an. Alles nur „Umkleidekabinengerede“. So hatte der 70-jährige Immobilien-Mogul seine frauenverachtenden Äußerungen („Greif ihnen zwischen die Beine“) gewertet, die ihn in Umfragen in der weiblichen Wählerschaft allmählich zum Paria machen.

„Trump ist eine Beleidigung für jeden anständigen Mann“

„Ich kann euch sagen, die Männer in meinem Leben reden nicht so über Frauen“, sagte Obama. In ihrer Familie seien Männer Väter, „denen beim Gedanken an die Beleidigungen, die ihre Töchter ertragen müssen, schlecht wird“. Wenn Trump behaupte, sein chauvinistisches Gerede sei geschlechtsübliches Verhalten, „ist das eine Beleidigung für jeden anständigen Mann“.

Wie leidenschaftlich Michelle Obama den Kandidaten zur unwählbaren Person erklärt hat, markiert den Höhepunkt ihrer politischen Einflussnahme. Nie zuvor hat die aus einfachen Verhältnissen stammende Juristin aus Chicago Scharfsinn, Entschlossenheit und persönliche Betroffenheit so präzise gebündelt.

US-Medien sind voll des Lobes für Michelle Obama

„Das war die beste Rede des gesamten Wahlkampfes“, urteilten übereinstimmend etliche US-Medien. Kurioserweise darunter auch solche, die Michelle Obama zum Amtsantritt ihres Mannes 2009 noch als „Frau mit den wütenden Augenbrauen“ abgetan hatten. Das liberale Magazin „New Yorker“ bildete sie damals als Karikatur mit riesiger Afro-Frisur und einer Panzerfaust ab.

Das ist nun Geschichte. Spätestens seit ihrer Rede auf dem Demokraten-Parteitag in Philadelphia im Juli gilt Frau Obama als rhetorisches Juwel. Ihr war es dort zu verdanken, dass die verprellten Anhänger des Links-Populisten Bernie Sanders, der vom Clinton-Lager auch mit unfeinen Mitteln ausgebremst worden war, nicht auf die Barrikaden gingen.

Michelle Obama als Kandidatin 2020 fürs Weiße Haus?

In wenigen Sätzen gab sie den Delegierten Zuversicht, dass nach Lage der Dinge Hillary Clinton die beste Option sei, um Amerika nicht einem Mann in die Hände fallen zu lassen, „der sich nicht im Griff hat“. Michelle Obamas Schlüsselsatz – „When they go low, we go high“ (frei übersetzt: Wenn die anderen sich nicht benehmen können, antworten wir mit Anstand und Stil) – ist seither das inoffizielle Motto der Clinton-Kampagne.

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Viele Demokraten, wünschen sich schon jetzt, dass sie bei der nächsten Wahl antritt. „Ihre Chancen wären groß“, schreiben Kommentatoren. Michelle Obama lehnt bisher ab. Bis 2020 ist es noch ein weiter Weg.

So funktionieren die Wahlen in den USA

In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden.
In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. © REUTERS /
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht.
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht. © dpa | Michael Reynolds
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden.
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009).
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009). © REUTERS | BRIAN SNYDER
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war.
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an.
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an. © REUTERS | MIKE SEGAR
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt.
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig.
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte.
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet.
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet. © REUTERS | © Hyungwon Kang / Reuters
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3.
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3. © REUTERS | © Lucy Nicholson / Reuters
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen.
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen. © REUTERS | © Reuters Photographer / Reuter
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab.
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab. © Reuters | © Jessica Rinaldi / Reuters
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent.
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent. © REUTERS | © Eric Miller / Reuters
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und ...
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und ... © REUTERS | MARK KAUZLARICH
... Jill Stein für die „Green Party“ an.
... Jill Stein für die „Green Party“ an. © REUTERS | JIM YOUNG
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet.
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet. © dpa | Anthony Behar / Pool
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele.
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele. © Reuters | © Jim Bourg / Reuters
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde.
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde. © REUTERS | © Jonathan Ernst / Reuters
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab.
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab. © REUTERS | © Brian Snyder / Reuters
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November ist 2016 der 8. November.
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November ist 2016 der 8. November. © REUTERS | © Mike Blake / Reuters
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden.
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden. © REUTERS | © John Gress / Reuters
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste.
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurden an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest.
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurden an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste.
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste. © REUTERS | © Aaron Bernstein / Reuters
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben.
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben. © REUTERS | © CHRIS KEANE / Reuters
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). © REUTERS | © Herb Swanson / Reuters
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet.
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet. © REUTERS | © Kevin Lamarque / Reuters
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